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Tolkien Diskussion

Fangortholin

There´s no evil beside me
Registriert
07. Nov. 2007
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8.812
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Niedersachsen
Der Herr der Ringe von John Ronald Reuel Tolkien ist der Klassiker der Fantasy-Literatur. Im englischen Original in drei Teilen in den Jahren 1954 und 1955 veröffentlicht, erschien die erste deutsche Übersetzung 1969/1970.
Weltweit wurde der Roman bis heute etwa 120 Millionen Mal verkauft.
Er war nicht das erste Fantasywerk, jedoch eins, wenn nicht das bedeutenste und ist die Grundlage für die Romane vieler weiterer Autoren.

Oder wird die Bedeutung des Buches überschätz? Hätte sich nicht auch unabhängig von Tolkien eine lesenswerte Fantasyliteratur etablieren können, nur wie sähe sie aus?

Nur weil ein Buch eine gewisse Bedeutung hat (oder auch nicht?) heisst dies auch das es schriftstellerisch gut ist?
Wie findet ihr Tolkien als Schreiberling (ganz unabhängig von seiner Bedeutung), wie fandet ihr es z.B. den Herren der Ringe zu lesen?
Für mich gibt es immer noch kein besseres Werk, jedoch angenehmer zu lesende Autoren.
Und du?

Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,
Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,
Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,
Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.​
 
ich kenne mich nicht so aus mit der fantasyliteratur der 50er, kann daher also nicht sagen, was damals vergleichbar mit tolkien gewesen wäre. anscheinend gab es da ja nicht soviel, denn solch große erfolge haben meist nur sachen die zu der zeit neu und aufregend sind. und was wäre aufregender als eine neue sprache und neuer figuren. die versteckte bedeutung hat dann auch wieder die literaturwissenschaftler auf den plan gerufen...

natürlich bedeutet es nicht, dass nur wenn meine eine botschaft in einen roman einfließen lässt, dass der roman gleichzeitig literarisch gut wird.
als ich tolkien das erste mal gelesen hab, war ich auch verwirrt, aber nach einer weile findet man sich ganz gut rein. ich habe aber auch den verdacht, da ich das englische orignalwerk nicht gelesen habe, dass teilweise diese verschlungenen sätze und gedanken durch die übersetzung gekommen sind. im englischen wird vieles verkürzt, was bei uns einen 3 zeilen satz ergibt.
gegen sowas habe ich aber gar nichts. ich lese lieber die sachen so wie der autor sie geschrieben hat, anstelle von vereinfachten sachen. ich finds schade das man die herr der ringe bücher heute nur noch in der einfachen form bekommt statt in der originalen.
 
Ich möchte mich mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da ich das Buch zwar auf Englisch gelesen habe, meine Kenntnisse aber bei weitem nicht ausreichen, um nun ein Urteil zu fällen über die Qualität des Schreibstils.

Ein paar Dinge möchte ich anmerken:

- Tolkien hat unglaubliche Charaktere geschaffen, die so lebendig sind, dass sie als Inspiration für viele weitere dienten. Diese Tiefe, auch bewirkt durch grandiose Dialoge, zu schaffen (ohne dabei gestelzt zu wirken), ist eine große Herausforderung, und Tolkien hat sie hervorragend umgesetzt.
- Die Gestaltung einer komplexen WElt wie MIttelerde, mit Geschichte, politischen Zusammenhängen und Mythologien, war vor Tolkien nicht vorhanden, und mir ist auch heute kein Werk bekannt, dass dieses Ausmaß hat. Phantastik, im Sinne von Märchen, Geistergeschichten etc. gab es davor auch, so wie es auch schon so etwas wie Sword&Sorcery-Romane gegeben haben soll (mir ist keiner bekannt). Tolkien hat das heutige Genre Fantasy begründet. Zwerge, elbenähnliche Wesen, Zauberer, all das gab es schon. In der Form, wie es sich heute etabliert hat, wurde es allerdings erst von Tolkien niedergeschrieben.
- Tolkiens Aufbau vom Herr der Ringe ist nicht schulbuchmäßig. Das mag man als Mangel auslegen können. Wenn man davon ausgeht, dass Bücher keine langweiligen Stellen haben sollten, was ich nicht glaube, hat er hier sicher Schwächen. Die ersten 50 Seiten sind abschreckend, und auch die paralellen, zeitversetzten Handlungsstränge verwirrend. Das spricht gegen einen guten Schriftsteller, oder anders: Die wenigsten würden sich trauen, so zu schreiben, weil sie einen Haufen Leser abschrecken. Andererseits.... so schlecht kanns nicht sein, wenn es so viele Anhänger der Bücher gibt.
 
Ich möchte Prismire weitestgehend zustimmen, ich kann mich erinnern, drei Anläufe gebraucht zu haben um das Werk komplett durchzulesen, denn leider haben die Bücher tatsächlich ihre Längen und man kann das ganze auch nur als Gesamtwerk betrachten, Tolkien hatte sich komplett in die Welt von Mittelerde zurück gezogen (am Ende auch als realistisch empfunden und darüber verrückt geworden) und damit sein eigenes Universum geschaffen, daher auch nachvollziehbar, daß er jedes Detail, jede kleine Geschichte perfektionieren wollte, daraus ist ja auch das Silmarillon entsprungen, welches nochmal intensiv die Schöpfungs- und Entstehungsgeschichte Mittelerdes behandelt, ich muss zugeben, habe es nur bis zur Hälfte gelesen, irgendwann nehme ich es mir noch mal vor. Rein rheotorisch war er bestimmt kein Held, aber sein Genius ist einzigartig und man sollte seine Werke nicht als schriftstellerische Leistung sehen sondern als eine phantastische sehr kreative und künstlerische Schöpfung.
 
gehört hab ich davon auch noch nichts, möglich wärs aber. genie und wahnsinn liegen nach beieinander^^
 
Bei der H.d.R. Verflimung gab es das, fragt mich nicht welcher Schauspieler, das wer irgendwann so einen Realitätsverlust bekommen hat, weil er nahe zu Tag und Nacht in Rüstung, usw. unterwegs war und irgendwann gedacht hat das er wirklich im Krieg mit Orks ist.
Bei J.R.R. ist mir nichts der gleichen bekannt.
 
Bei der H.d.R. Verflimung gab es das, fragt mich nicht welcher Schauspieler, das wer irgendwann so einen Realitätsverlust bekommen hat, weil er nahe zu Tag und Nacht in Rüstung, usw. unterwegs war und irgendwann gedacht hat das er wirklich im Krieg mit Orks ist.

hm.. ist mir auch neu.. ich glaube, es werden gerne mal schnell solche geschichten verbreitet, deren wahrheitsgehalt meistens relativ gering ist... ;)
 
Die "Geschichte" wurde in einem Making - of zum Herr der Ringe Film verbreitet, von daher halte ich sie für halbwegs verlässlich recherchiert.
Es war kein grosses Thema weil es sich bei der Person um einen Statisten gehandelt hat.
 
naja, die werden dort alles nehmen, was die story interessanter macht. vielleicht stimmts ja auch, und wenn es nur ein statist war... mei... der kann natürlich viel erzählen.

natürlich kanns stimmen, ich persönlich empfinde das als ziemlich seltsam....
 
Na, eigentlich ist es ja auch Wurscht ... aber ich stimme dir zu das man bei solchen Berichten stets mal nach Quellen schauen sollte (und am besten angeben sollte). Ich habe dafür jetzt auch keine parat, habe mich aber auch nicht drum gekümmert, weil eine solche Diskusion, also Kuriositäten bei der H.d.R. Verfilmung, nicht Ziel des Threads war.
 
Um mal wieder zum eigentliche Thema zu kommen ^^ :
Ich findes es großartig, was Tolkien an Komplexität und Detailreichtum erschaffen hat. Die Welt, deren Geschichte und ihre Sprachen wirken absolut autentisch. Viele der neueren Fantasy Autoren mal 'ne dicke Scheibe davon abschneiden, da ihre Werke oftmals ein wenig im "luftleeren Raum" stattfinden : schöne Story, aber fader/unglaubwürdiger Hintergrund.

Ob es ohne Tolkien die "moderne" Fantasy geben würde, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht hätte ein anderer Autor etwas vergleichbares geschaffen, vielleicht auch nicht.

Bei aller Genialität, die Detailreichtum und Komplexität angeht, finde ich den Roman stilitisch jedoch... schlecht. Es geht gar nicht um den Satzbau oder die Wortwahl (habe noch die alte Übersetzung gelesen, zum Glück). Es ist einfach an vielen Stellen stinklangweilig geschrieben. Und mich interessiert auch nicht der Cousin 5. Grades von Nebenfigur X. Da ist der Detailreichtum auch manchmal zuviel des Guten.
Ich finde auch die Darstellung der einzelnen Charaktere nicht sonderlich ansprechend. Sie wirken mir zu wenig lebendig/griffig. Ihre Handlung/Motivation ist zwar stets nachvollziehbar, aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen sie bei mir nicht.

Ebenso fand ich die Befreiung des Auenlandes am Ende des Buches als viel zu lang(weilig). Da hätte ich mir einen knackigen Epilog gewünscht, der alle offenen Fäden zusammenfaßt.

Für mich ist Tolkiens Werk also ein Vorzeigewerk, was Detailreichtum und Stimmigkeit einer Fantasywelt angeht, stilistisch jedoch hätte es besser sein können.
 
Ich finde auch die Darstellung der einzelnen Charaktere nicht sonderlich ansprechend. Sie wirken mir zu wenig lebendig/griffig. Ihre Handlung/Motivation ist zwar stets nachvollziehbar, aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen sie bei mir nicht.

komisch, bei mir wars ganz anders. ich fand eigentlich fast alle charaktere saustark, voran boromir, aber auch frodo, sam, gandalf und aragorn. auch gimli und theoden hab ich noch stark im gedächtnis. vielleicht liegts daran, dass ich noch sehr jung war, als ich es das erste mal gelesen hab, und daher die figuren eindrucksvoller waren.
 
Ist vielleicht wirklich abhängig davon, "wann" man Herr der Ringe gelesen hat und auch was man vorher schon für Fantasy Bücher kannte.
Ich war in etwa 20 als ich Herr der Ringe gelesen habe. Ich hatte es damals geschenkt bekommen, weil "Du doch Fantasy Fan bist und als solcher Herr der Ringe gelesen haben solltest". Vorher hatte ich aber schon einige Fantasy Zyklen gelesen, darunter auch die "Drachenlanze Saga", die ja vor allem durch ihre extrem griffigen, lebendigen Charaktere besticht (so stereotyp diese Charaktere auch sein mögen).
 
Meiner Meinung ist der Herr der Ringe an sich schon ein unvergleichliches Werk, das vor allem durch die Details heraussticht. Zum Beispiel die Elbensprachen: Ein eigenes System, eigene Schriftzeichen für Elben und Zwerge. Aber die Triologie ist auch nur ein Teil des ganzen Mythos, den Tolkien erdacht hat (auch wenn es sehr an die germanische Mythologie angelehnt ist (ich sage nur "Gandalf")). Morgoth, Valinor, die Eldar, Turgon und vieles mehr verbirgt sich hinter Tolkien.
Für mich ist der Herr der Ringe das Beste. Leider wird der Markt derzeit mit Fantasy überschwemmt, die nicht sonderlich qualitätsreich ist.
 
Mit den Charakteren ging es mir beim lesen auch wie Revan, wobei ich den "Herren" nicht mit "Drachenlanze" vergleichen würde (hast du ja auch nicht 1 zu 1 getan). Tolkien hat das Werk, denke ich, nicht unbedingt mit dem Anspruch geschrieben starke / sehr präsente Charaktere in ein Adventure einzubetten, sondern eher ihre Kultur, Welt,... in einer unglaublichen Detailiertheit zu erfassen und zu beschreiben. Ich hatte beim lesen stets das Gefühl mitten drin zu stehen.

Eine bessere Charakterdarstellung ist ihm im Hobbit gelungen, für mein Empfinden, ohne das die Beschreibung der Welt an Qualität verliert.
Dies ist wirklich ein unübertroffenes Werk.

Wie empfandet ihr den Hobbit, auch im Vergleich zum Herren der Ringe?
 
Das einzige Buch, das ich bisher von Tolkien gelesen (na ja, wohl eher durchgeblättert) habe, hieß "Die Briefe vom Weinachtsmann" und ist eine Ansammlung der Briefe, die er als Weihnachtsmann früher an seine Kinder geschrieben hat, wie der Name ja schon sagt. Und das auch nur, weil ich es lustig fand. :elkgrin:
Aber weil ich mit der Zeit zu einem Elben-Fan geworden bin, wird sich das wahrscheinlich noch ändern :elf:
 
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