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Alt 21.10.2005, 16:12
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
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Da mir meine letzte Begegnung in diesem Wald noch gut in Erinnerung haften geblieben war zog ich auch sofort meinen Streitkolben, erst dann schaute ich mich nach dem Ursprung des Geräusches um. Es war ein schwarzer Wolf nicht unähnlich denen die mich und den Gnom zuvor angegriffen hatten. Ich ging in Verteidigungsstellung und erwartete seinen Angriff. Da ertönte auf einmal eine weibliche Stimme hoch oben aus dem Haus. „Ah, sie an, der Paladin, ihr werdet doch keine Angst vor meinem Schoßhündchen haben oder? Balthasar sitz“ entgegnete die Stimme amüsiert. Die Druidin schritt mit engelsgleichen Bewegungen die Treppe herunter, als sie nur noch einen Meter von mir entfernt war blieb sie stehen. „Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches? Ich nehme mal an, ihr seid nicht hier, weil ihr die Schönheit des Waldes bewundert, oder weil ihr auf der Suche nach meinen Ratschlägen seid. Vielmehr wollt ihr wissen, ob es war ist was die Dorfbewohner über mich sagen, nicht wahr?“ „Ihr irrt Euch, ich finde diesen Wald tatsächlich außergewöhnlich, wobei ich ihn im Moment aber eher als lebensfeindlich anstatt schön bezeichnen würde. Auch bin ich nicht so vermessen mir gutgemeinte Ratschläge entgehen zu lassen. Ich nehme jeden Ratschlag von jeder Person gerne an, wenn er einen Sinn hat. Verzeiht mir, aber ich hatte noch keine Gelegenheit die Dorfbewohner über Euch zu befragen, was sagen sie denn?“ entgegnete ich charmant. „Dieser Wald war nicht immer so gefährlich wie es im Moment der Fall ist und er wird wieder wie früher werden, wenn der Magier endlich verschwunden ist. Nun, mit Ratschlägen kann ich dienen, auch wenn sie in der Vergangenheit nicht berücksichtigt wurden. Mein Ratschlag an Euch, flieht solange ihr könnt, oder ihr werdet sterben wie der Paladin vor Euch“ dann drehte sie mir auch schon den Rücken zu. Ich wollte nach ihrer Schulter greifen, als erneut Balthasars Knurren ertönte. Die Halbelfe drehte sich mit einem funkelnden Blick in den Augen zu mir um: „Was gibt es denn noch?“. „Ich wüsste gerne was ihr gegen den Magier habt, bisher hat es doch noch nie Probleme mit ihm gegeben, wenn man dem Bürgermeister Glauben schenken mag. Was Euren Ratschlag angeht, so muss ich ihn leider ablehnen, denn der verstorbene Paladin war mein Freund und Nichts und Niemand wird mich davon abhalten seinen Tod zu sühnen“. „Ihr meint es tatsächlich ernst, das sehe ich in Euren Augen. Also schön. Es stimmt, ich hatte von Anfang an etwas dagegen, dass dieser Magier sich hier häuslich niederlässt. Nicht nur, dass er sich Golems erschuf, was an sich schon wider der Natur ist, nein, er ließ sie auch noch den ganzen Boden rund um sein Gelände aufgraben. Im Moment sieht es dort wie auf einem Schlachtfeld aus. Aber das alleine bereitete mir keine Sorgen, die Natur wird mit fast allem fertig was ihr der Mensch anzutun vermag. Doch vor zwei Monaten muss er auf etwas im Boden gestoßen sein. Keine Ahnung was es war, doch es war böse. Seit dieser Zeit traut sich kein Tier mehr näher als 200 Schritte an diesen Turm heran, noch nicht einmal Vögel fliegen über ihn hinweg. Die Bäume in der Nähe begannen innerlich zu Faulen. Man sieht es ihnen zwar nicht an, aber sie stehen kurz vor ihrem Tod. Dann kam dieser unnatürliche Nebel auf, der sich seitdem wie eine Dunstglocke über das Dorf spannt mit dem Nebel kamen diese Bestien. Sie mögen zwar wie Wölfe aussehen und es auch einmal gewesen sein, doch jetzt sind sie etwas anderes etwas Böses. Glaubt mir, ich als Druidin spüre die Veränderungen des Waldes deutlicher als jeder andere im Dorf und ich sage Euch, dass sie vom Turm des Magiers ausgehen. So und wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, ich muss eine Salbe herstellen, mit der ich das Bein einer Kuh behandeln kann, die letzte Nacht von den Wölfen attackiert wurde“. „Nun, ich werde mich in aller Ruhe überall umsehen, auch in der Nähe der Turms, das Verspreche ich Euch. Aber ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet.“ „Welche meint ihr?“ „Was sagen denn die Dorfbewohner über Euch?“ „Sie geben mir die Schuld an den Vorfällen und bezeichnen mich als Hexe. Sie fassen meine Warnungen als Drohungen auf, dabei ist es Ihre Schuld. Ich kann nicht mehr tun als sie zu warnen aber sie hören nicht auf mich, wenn dann Leute zu Schaden kommen schieben sie es auf mich, weil sie denken ich hätte das alles getan um mich zu rächen. Und weil sie glauben, dass ich die Wölfe auf sie gehetzt habe, da ich eine Druidin bin und mit den Tieren sprechen kann. Aber diese Wölfe sind keine Tiere, sie haben eine Verschlagenheit an sich die kein Tier jemals an den Tag legen würde. Das hält die Dorfbewohner natürlich nicht davon ab trotzdem meine Hilfe bei Verletzungen in Anspruch zu nehmen. So jetzt wisst ihr was sie über mich denken und nun geht und bildet Euch selbst Euer Urteil“ antwortete die Halbelfe verbittert. Ich beschloss, dass ich hier kein Glück haben würde und machte mich auf den Rückweg zum Dorf. Währendessen an einem anderen Ort:
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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