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Alt 18.10.2005, 09:18
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Boba Boba ist offline
Quark
Magier
 
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Beiträge: 9.048
So dann stell ich mal einen weiteren Teil vom Prolog rein.
Viel Spaß



"Drow sieht man nicht sehr häufig in dieser Gegend, aber seid gewiss, dass ich euer Geheimnis nicht
preisgeben werde."
Sofort sprangen die beiden Männer auf. Einer zog dabei seinen Dolch.
"Ihr wisst zuviel, junger Mann. Ihr solltet euch mit eueren Äußerungen zurück halten, sonst seid ihr bald
ein toter Magier."
Der Magier lächelte den Drow nur an. Seine Augen richteten sich auf das Feuer. Der Schein der
Flammen spiegelte sich in seinen Augen wider. Er atmet tief aus und kratzte sich dann mit der linken
Hand leicht im Bart. Dabei nahm er einen tiefen Zug aus seiner Pfeife.
"Nun verehrter Herr, einen Magier zu töten ist manchmal schwerer als man es denken mag."
Bae cyrl machte eine knappe Handbewegung, und der Drow setzte sich wieder. Mit mordlustigen Augen
starrte er den Fremden an. Sein Gesicht verzog sich grotesk, als er vornüber mit dem Kopf auf den Tisch
kippte. Ein Dolch ragte aus dem Rücken zwischen den Schulterblättern hervor. Der Betrunkene schnitt
eine Grimasse und zog bereits den nächsten Dolch, um sich auf den anderen Drow zu werfen. Dieser
stand blitzschnell auf, wich zur Seite aus und rammte dem Mann sein Knie in den Magen. Der Mann
krümmte sich mit einem Ächzen nach vorne und spürte nur den Schlag, den der Drow ihm auf den
Rücken gegeben hatte.
Mit einem Mal sprangen auch Bae cyrl und der Magier auf. Im letzten Augenblick brachte sich der
Magier mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit, als der Betrunkene auf den Tisch stürzte.
"Drow!" war alles was der Mann noch hervorbrachte, bevor er das Bewusstsein verlor.
Augenblicklich herrschte Totenstille in der Taverne.
Die Männer richteten ihre Blicke auf die verbleibenden beiden Drow.
In einer fließenden Bewegung zog der Mann das kunstvoll verarbeitete Schwert. Mit der anderen Hand
löste er den Umhang, um sich freier bewegen zu können. Dann umklammerte er das Heft mit beiden
Händen und schob sich vor Bae cyrl. Die schwarze Lederrüstung, die schwarze Hose mit den ebenfalls
schwarzen Stiefel unterstrichen nur das unheimliche Aussehen eines Drowkriegers.
Jetzt kam Unruhe auf.
Die Männer standen auf, wobei sie Stühle und Tische zur Seite stießen. Die wenigen bewaffneten
Söldner zogen ebenfalls ihre Waffen und kreisten die Drow ein.
Unbemerkt zog sich der Magier etwas weiter zurück. Die Wärme des Feuers interessierte ihn nun nicht
mehr. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er das Ereignis.
Der Schein des Feuer spiegelte sich auf den kleinen Schweißperlen der Söldner. Bae cyrl nahm langsam
ihren Dolch und ging in eine Abwehrposition. Stumm bewegten sich ihre Lippen, offenbar bereitete sie
einen Bannspruch vor.
Jetzt griff der erste Söldner an.
Er holte mit seinem Schwert aus und hieb nach dem Krieger. Dieser wich behende zur Seite aus, führte
einen schnellen Schlag aus und hieb dem Söldner die Schwerthand ab. Unter Schmerzensschreien ging
der Mann zu Boden und umklammerte mit der Linken den Stummel, wo vorher seine Hand war.
Bae cyrl hatte ihren Zauber vollendet. Mit einem einzigen laut ausgesprochenen Wort zuckte eine
Flammenzunge aus dem Feuer hervor. Sie schoß dicht an Bae cyrl vorbei, aufgrund der Hitze bildeten
sich Schweißperlen auf ihrer Stirn. Dann traf das Feuer einen weiteren Söldner ins Gesicht. Dieser ließ
sein Schwert fallen und presste sich die behandschuhten Hände ins Gesicht. Mit einem Stich ihres
Dolches durchdrang die Drowfrau die Lederrüstung und setzte so dem Leid des Mannes ein rasches
Ende.
Die restlichen Bewaffneten machten einen Schritt zurück.
"Ich glaube, wir verschwinden besser, Bae cyrl," sagte der Krieger und rannte los.
Bae cyrl war nur einen Schritt hinter ihm, als der Krieger mit einem schnellen Schlag einen weiteren
Söldner niederstreckte, welcher den Weg zur Tür blockieren wollte. Dann riß er die Tür auf und trat
einen Schritt ins freie, ehe er wieder in den Schankraum zurücktaumelte. Der Bolzen einer Armbrust
ragte aus seiner Brust.
Abrupt bremste die junge Drow ab und warf sich zur Seite, als der nächste Bolzen angeflogen kam. Sie
rammte sich die Schulter an der Wand und sank zu Boden.
"Haben wir euch, ihr hinterhältigen Spitzohren." brüllte einer der Söldner.
Ein weiterer kam nun ebenfalls in den Raum und hängte sich die Armbrust wieder um.
"Dafür, dass diese Bastarde so geschickt und gut sein sollen, war das ziemlich einfach," verhöhnte dieser
die Frau und den toten Krieger.
Einer der Männer baute sich vor der am Boden liegenden Drow auf. Er hob sein Schwert und drehte es
um. Die Spitze zeigte nun auf die Brust der Frau.
Als das Schwert die Brust traf, züngelten blaue Flammen an der Klinge nach oben. Sie verbrannten das
Metall, ohne die Frau zu verletzen. Erschrocken traten die Männer zurück. Reglos lag die Frau am
Boden und wagte kaum zu atmen.
"Sie ist mit dem Teufel im Bunde, genauso wie alle anderen ihre Rasse! Tötet dieses Spitzohr! Brennen
wir das Haus nieder!"
Immer mehr stimmten in den Ruf mit ein, und hilflos sah der alte Wirt zu, wie überall Feuer gelegt
wurde. Dann rannten alle nach draussen und blockierten Tür und Fenster.
Langsam bahnten sich die Flammen den Weg nach oben aus dem Dach heraus. Die Umgebung um das
Wirtshaus wurde hell erleuchtet. Jeder Wanderer, der heute Nacht noch unterwegs war, würde wissen,
dass er hier kein Platz zum schlafen mehr finden würde.
Entsetzt schrie die Frau auf, weil sie sich nicht mehr vor den Flammen schützen konnte.
Die Flammen leckten über ihren Körper, doch seltsamerweise spürte sie keinen Schmerz. Hatte sie nun
im Angesicht des Todes doch noch den Verstand verloren? Und doch lebte sie inmitten dieses Infernos.
Sie hörte ein leises knacken, schaute nach oben und rettete sich gerade noch mit einem Sprung vor einem
herabstürzenden Balken.
"Wie mir scheint, hängt ihr doch mehr am Leben als man anfangs denken mochte!" kam eine Stimme
von irgendwo aus den Flammen.
"Wer seid ihr? Wo seid ihr?" schrie sie zurück.
Mochten die Leute ausserhalb doch denken, dass sie den Verstand verlor.
Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich ein Mann vor ihr auf. Es war der gleiche Mann, mit dem sie sich
vor diesem Desaster unterhalten wollte. Sein Stab pulsierte schwach im Schein der Flammen.
"Wie mir scheint mögen diese Männer eure Rasse nicht sonderlich."
Mit einem leichten Grinsen deutete er zur Tür.
"Ich glaube, es ist besser, wenn wir von hier verschwinden. Bald wird das ganze Haus in sich
zusammenfallen."
Dabei zeigte er auf den heruntergefallenen Deckenbalken.
"Aber wie wollt ihr an den Männern draussen vorbeikommen?" Sichtlich verwirrt schaute sie ihn an.
"Oh, nichts leichter als das."
Er packte sie mit sachtem aber festem Griff am Arm. Dann schlug er dreimal mit der Spitze des Stabes
auf den Boden und murmelte ein paar Wörter in einer Sprache, die ihr nicht bekannt war. Sie kannte
viele Sprachen, sogar Zwergisch war ihr fast so vertraut wie ihre eigene Muttersprache, aber dies
erinnerte schon fast an die Sprache der Drachen.
Plötzlich wurde der Raum von einem ohrenbetäubenden Lärm erfüllt. Sie hatte das Gefühl inmitten einer
gigantischen Schlacht zu stehen in denen mehrere tausend Schwerter gleichzeitig gegeneinander
krachten. Hinzu kam ein grünliches Licht, welches sie beide einhüllte.
Nach wenigen Sekunden war es wieder still. Beide standen auf einem kleinen Hügel nicht weit entfernt
von dem ehemaligen Wirtshaus, welches zu ihrem Grab werden sollte. Selbst der Regen hatte aufgehört,
so als hätte er gewollt, das sie verbrennt. Jetzt, wo sie auf dem waldlosen Hügel stand, grollte der
Donner, und die Blitze zuckten umher.
"Wir sollten uns besser auf den Weg machen. Ich möchte ungern bei diesem Unwetter draussen sein,"
meinte der Magier und wand sich ab.
"Aber wohin? Hier gibt es weit und breit keine Schankstube mehr." Bemerkte Bae cyrl.
"Unweit von hier ist ein Höhle, dort finden wir Schutz vor dem Regen und möglichen Verfolgern."
Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung.
Verdutzt blieb sie noch einen Augenblick stehen, ehe sie mit leichten Schritten hinter ihm herrannte.
"Woher kennt ihr diese Höhle? Und wieso denkt ihr, dass wir dort sicher sind? Aber vor allem will ich
wissen, wieso ihr mich überhaupt gerettet habt?"
Mit einem vielsagenden Blick, einem der garnichts verriet, schaute er sie kurz an.
"Alles zu seiner Zeit, Kriegerin. Alles zu seiner Zeit."
Leicht verzog Bae cyrl das Gesicht, weil sie keine Antworten auf ihre Fragen erhielt. Aber was wollte sie
machen? Sich mit einem Magier anzulegen könnte gleichfalls leichtfertig wie auch tödlich sein, da dieser
Magier sie vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Trotzdem ärgerte es sie. Wieso müssen die eigentlich
immer so geheimnisvoll tun? fragte sie sich insgeheim.
Nach einer schier endlos erscheinenden Zeit des schweigenden dahinschreitens erreichten beide eine
Höhle.
"Wir sind da. Bitte tretet ein." Forderte der Magier sie auf.
Mit ihrer gewohnten Vorsicht betrat Bae cyrl langsam die Höhle, spähte in jeden Winkel der ihr von
aussen her verborgen blieb und drehte sich nach einer intensiven Musterung zum Magier um.
"Gut, da sind wir. Aber ich möchte immer noch Antworten auf meine Fragen haben." Sagte sie mit leicht
unterdrückter Wut.
Beschwichtigend hob der Magier die freie Hand. Dann schlug er seine Kapuze zurück und trat selbst ein.
Als er über die Schwelle zur Höhle trat, begannen die kleinen Kristalle, welche unsichtbar an den
Wänden waren, zu leuchten. Ihr Leuchten erfüllte die Höhle mit einem warmen Licht. Langsam schritt
der Mann auf Bae cyrl zu.
"Nun denke ich, es ist an der Zeit, Euch ein paar Antworten zu geben." sagte er und setzte sich auf einen
Stein.
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Wer das Rauchen aufgibt muss nach dem Sex reden!!!
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