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Alt 01.10.2006, 00:40
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
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Zerbrochene, auf dem Boden liegende Äste und etwas anderes, nämlich eine dünne Blutspur wiesen ihm den Weg. Fünfzehn Meter vor isich sah er einen grauen Schatten und das am Boden kauernde Mädchen. Der Dieb wollte sich näher an den Wolf heranschleichen um ihm hinterrücks mit dem Wurfdolch zu erledigen, doch leider machte ihm ein kleiner Ast, auf den er unvorsichtigerweise getreten war einen Strich durch die Rechnung. Nun war es aus mit seiner Tarnung, langsam drehte das Tier, welches augenscheinlich nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen schien, seinen Kopf in Richtung des Geräuschs. Knurrend bleckte er die Zähne und Marius konnte erkennen, dass etliche davon abgebrochen waren. Dieses Wesen war wahrlich in einem bedauernswerten Zustand, was auch den Angriff auf das Mädchen erklärte. Normalerweise griffen Wölfe keine Menschen an und wenn doch dann nur im Rudel. Dieser Einzelgänger war anscheinend aus dem Rudel geworfen worden und stand schon mit einem Fuß im Grab. Nichts desto trotz würde er ihn töten müssen. Grimmig blickte das Tier abwechselnd den näher kommenden Dieb und das blutende Mädchen vor ihm, aus seinen grauen Augen an. Unschlüssig was es nun tun sollte wartete es ab bis Marius nur noch 10 Schritt von ihm entfernt war, bevor es mit einem ärgerlichen Grollen von dannen huschte. Zufrieden, dass es zu keinem Kampf kam rannte der Dieb zu dem unter Schock stehenden Mädchen. Alles wird gut meine Kleine, der Wolf ist weg und nun zeig mal deine Verletzung her. Das zitternde und zu Tode erschrockene Ding reagierte nicht auf seine beruhigenden Worte und so versuchte es Marius noch einmal. Ich muss mir unbedingt deine Wunde ansehn, sonst verlierst du noch mehr Blut und vielleicht entzündet sich der Biss sogar. Immer noch keine Reaktion von seinem Gegenüber. Verdammt, was sollte er nur tun? Mit Kindern konnte er noch nie umgehn und dieses schien noch dazu am Rande eines Nervenzusammenbruchs zu stehn. So behutsam wie möglich ergriff er ihren linken Arm, der vermutlich am schlimmsten verletzt war, um die Kratzer im Gesicht und an ihren Beinen würde er sich später kümmer müssen. Anscheinend hatte er fester zugepackt als beabsichtigt, denn das Mädchen riss die Augen weit auf und brüllte aus voller Kehle ein: Nein, tus nicht. Marius wollte sich schon entschuldigen, als er bemerkte, dass der Blick der Kleinen garnicht ihm galt, sonder hinter ihn gerichtet war. Diesmal waren seine Reflexe jedoch zu langsam, denn er bemerkte zwar noch wie ihn etwas am Hinterkopf traf, aber dann gingen auch schon die Lichter bei ihm aus.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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