Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14611  
Alt 30.10.2022, 20:28
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
Ort: Faerûn
Beiträge: 15.551
Zitat:
Zitat von Raldir Beitrag anzeigen
Ich habe keine Probleme mich mitzuteilen, mich kennt hier ja eh niemand.
Es ist oft leichter, sich mit Leuten auszutauschen, die man nicht persönlich kennt bzw. die nicht direkt vor einem sitzen. Das stimmt schon.

Zitat:
Zitat von Raldir Beitrag anzeigen
Ich bin mit Depressionen rein und dem Gefühl nicht mehr zu können aufgrund dessen, dass mich jede Kleinigkeit innerlich aufgeregt hat. Aber bin quasi mit dem Gegenteil wieder raus.
Ich werde hier keine Ferndiagnose abgeben - vor allem, weil ich medizinisch nicht qualifiziert bin -, aber es hört sich zumindest so an, als wäre es bei Dir eine Kombination aus Depression, Panikattacken und Angststörung. Da wäre es evtl. gut, herauszufinden, was hier was beeinflusst. Liegen hier verschiedene Krankheitsbilder vor oder bedingt vielleicht das eine Krankheitsbild das andere.

Zitat:
Zitat von Raldir Beitrag anzeigen
Angst vor dem Tod hatte ich schon seit Kindheitstagen, ist in den letzten Jahren immer schlimmer geworden. Es schwenkt phasenweise wieder in das Gegenteil um. Nichts hilft.
Man denkt plötzch an das eigene Sterben - aus heiterem Himmel wird einem bewusst, dass irgendwann der letzte Gedanke das Licht ausmacht, sich die Welt um einen herum dennoch einfach weiterdreht, so, als wäre nichts passiert. Das führt dann dazu, dass man sich zu allem Überfluss auch noch entbehrlich fühlt. Ist das bei Dir so ähnlich?
Das Umschwenken ist dann eine mehr oder weniger logische Reaktion, so eine Art Flucht nach vorne.
Allerdings ist das keine gute Idee, wie ich wohl nicht zu betonen brauche. Denn man will ja nicht wirklich sich selbst das Licht auspusten. Es ist die Krankheit, die einem das suggeriert. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

Zitat:
Zitat von Raldir Beitrag anzeigen
Mindestens einmal am Tag eine Panikattacke, morgens nach dem Aufstehen ist es am schlimmsten, ich wache quasi mit Panik auf, hatte das vor einigen Jahren auch schon mal.
Für die Zukunft - weil ich denke, dass Du diesbezüglich immer anfällig bleiben könntest - wäre es wichtig, zu lernen, wie Du damit umgehst. Morgens nach dem Aufwachen fühlt man sich oft ganz besonders nackt und wehrlos. Und normalerweise ist Verdrängen keine Lösung, aber hier bietet es sich an. Morgens versuchen, an NICHTS zu denken bzw. an etwas Unverfängliches: einen Film, eine Szene aus dem Supermarkt ... Irgendwetwas. Und dann Schritt für Schritt die Morgenroutine erledigen. Und jeden panikbehafteten Gedanken verdrängen.
Ist am Anfang nicht leicht, aber irgendwann funktioniert es. Ist nur eine Idee, aber vielleicht bringt es Dir ja was.

Zitat:
Zitat von Raldir Beitrag anzeigen
Ich denke in dem Abteil wo ich war, waren hauptsächlich Leute mit Antriebsschwierigkeiten, ich habe immerhin herausgefunden, dass es hauptsächlich die Angst ist, die alles andere auslöst und mich mittlerweile lähmt. Esse und trinke seit Tagen kaum etwas, aus dem Haus gehen kostet Überwindung. Aktuell sehe ich alles als sinnlos an, was natürlich auch mein Umfeld belastet.
Das Problem mit dem Umfeld ist oft, dass die Leute helfen wollen, aber nicht wissen wie. Und irgendwann sind sie frustriert und Du kannst Dir evtl. Sprüche anhören wie "Du willst Dir aber auch nicht helfen lassen" usw. Oder sie sind am Verzweifeln, heulen einem was vor und machen einem - auch wenn es ungewollt ist - zu allem Überfluss noch ein schlechtes Gewissen. Macht alles die Sache nicht besser.

Was die Angst angeht: Ist sie konkret (d. h., hast Du vor bestimmten Dingen, Situationen o. Ä. Angst) oder ist sie eher abstrakt, allgemeint und mehr ein Gefühl, das Dir permanent im Nacken sitzt?
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)
Mit Zitat antworten