Ich kenne die Bücher und die Filme und gerade deshalb sehe ich besonders die späteren Filme etwas kritisch.
Wer das Buch nicht gelesen hat, versteht überhaupt nicht, wer oder was der Halbblutprinz eigentlich ist. Der Name wird nur mal in dem Buch erwähnt, das Harry gefunden hat. Eine Erklärung liefert der Film nicht;
dass es sich hierbei um Snape handelt und warum er sich diesen Namen gab, erfährt man im Film leider nicht.
Dabei ist gerade diese Sache wichtig, so sehr, dass JKR sogar ihr sechstes Buch damit betitelte. Leider meinte David Yates, er müsse den Film hauptsächlich den Teenieromanzen widmen. Er wird dem sechsten Buch damit in keiner Weise gerecht.
Schon im fünften Teil hat Yates einiges stark gekürzt, allerdings hat er seine Sache bei den letzten beiden Verfilmungen wieder besser gemacht. Das versöhnt mich ein wenig mit ihm.
Den vierten Film, den Mike Newell gedreht hat, mag ich neben dem sechsten am wenigsten. Der Zuschauer wird durch den Film gejagt wie im Schweinsgalopp, dafür nahm sich Newell reichlich Zeit für den Drachenkampf, den er viel zu sehr aufgebläht hat. Er hat komplett auf Action gesetzt, da kam manches zu kurz oder fiel ganz weg, wie etwa die Hauselfen.
Gut gefallen mir noch heute die ersten beiden Filme, die sich nicht nur dicht an die Bücher halten, sondern den Zuschauer auch wunderbar in Rowlings zauberhafte Welt einführen.
Mein Lieblingsfilm ist jedoch unbestritten der dritte von Alfonso Cuaron. Er schafft scheinbar mühelos den Wechsel; es wird gefährlicher und düsterer, aber es gibt auch die kleinen Schmunzelszenen und viele berührende Momente. Und von John Williams' wunderbarer Musik wird das alles perfekt unterlegt. Mir fällt wirklich nichts ein, was hier zu kritisieren wäre. Ein sehr schöner Film, den ich mir mal wieder anschauen sollte.