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Alt 03.02.2006, 19:51
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Asarien Asarien ist offline
Fána
Vampirjaeger
 
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Chani, kleine Schwester, ich schaffe es nicht allein, aber wir können doch auch nicht zulassen das alles verloren geht. Chana sah unangenehm berührt um sich. Ihr langes dunkelbrauenes zerzaustes Haar umrahmte ihr schmales Gesicht und ließ sie mit ihren bernsteinfarbenen Augen noch wilder und fremdartiger aussehen, als dies ohnehin schon der Fall war. Sie seufzte schwer :" Wenn ich Nalana erwecke gibt es kein Zurück mehr Valjo. Ähnlich wie Fanrael will sie herrschen, ich weiß nicht wer von beiden das größere Übel darstellt." Valjo atmete schwer :"Haben wir eine Wahl? Erinnerst du dich nicht? Als das letzte Mal ein Kind Gandras über das Funkel der schwarzen Augen herrschte? Es ist lange her und du warst noch ein Kind. Die meisten Menschen hier werden sich nicht mehr erinnern, sie leben nicht so lange wie wir, aber das du eine der Letzten deines Volkes bist kleine Chana..., ich weiß du hast nie vergessen warum!"
Die Worte Valjos brannten in Chanas Seele, wie hätte sie jemals vergessen können was ihr Leben in der fernen Vergangenheit in so beschwerliche Bahnen gelenkt hatte. Wie die Nacht selbst umwölkte sich ihr Geist und sie sah sich, in einer lange verdrängten Vergangenheit von Angst ganz starr, als die lange Dunkelheit über ihr Dorf gekommen war. Dämonen, Geistergestalten, längst gefallene Krieger die ihre rasende Wut auch im Tod noch befehligte. Sie hörte die Schreie, sah das Blut und ihren Vater ! Seine sonst so freundlichen Züge in Todesqual verzerrt, das Gold seiner Augen gebrochen. Schmerzlich fühlte sie ihre Kinderhände über sein sterbendes Gesicht streichen. Sie hatte gefleht, geweint, er möge sie nicht verlassen, alle ihr bekannten Gebete und die der Menschen hatte sie gebetet, zu allen Gottheiten die Gandra wohl je gekannt hatte. Doch ihr Vater hatte nie wieder ihren Blick erwiedern können, niemals wieder hatte nur sein Lächeln sie wärmen können. An diesem Tag war ein Teil von ihr gestorben, mit ihrem Volk und oft schon hatte sie sich gefragt warum es ihr aufgebürdet worden war zu leben. Heute wusste Chana das es ihren Vater, mehr als der Tod selbst, geschmerzt haben mußte in der Gewissheit zu sterben das seine Tochter zusieht und er sie allein in dieser Finsternis zurücklassen musste. Ohne seinen Schutz, ohne seine ewige Liebe.
Sie dachte an Gwinya und Eton, ihre Mutter war ihnen schon genommen worden. Chana wollte nicht das sie noch mehr verlören.
Und so nickte sie stumm und erhob sich langsam.
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