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Alt 27.04.2014, 08:27
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
Drachentoeter
 
Registriert seit: 11.2011
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Ich bin wirklich hin- und hergerissen von Deinem Text und den Aussagen, die Du darin machst. Sprachlich absolut sauber, grammatikalisch auf hohem Niveau, philosophisch anregend und klar machend, dass Du Dir wirklich Deine Gedanken gemacht hast und zu Deinen konsequenten Schlüssen gekommen bist. Mit Deinen Thesen gehe ich überwiegend konform; Menschen brauchen halt immer etwas Böses im Äußeren, gegen das sie ankämpfen können, ansonsten müssten sie sich ja mit den Blutseen und Eitergeschwüren in ihrem eigenen Inneren beschäftigen.
Soweit, für mich, alles perfekt.
Nur ist Dein Text nach meinem Dafürhalten leider kein Aushängeschild für eine interessante, den Leser ans Buch fesselnde Story. Genau dies erwartet man allerdings von einem Prolog. Nach der Lektüre dieses Textes hätte ich den Eindruck, ein religionsphilosophisches Sachbuch in den Händen zu halten. Gerade zum Einstieg in eine Geschichte erwarte ich, dass an meine Neugier appeliert wird, aber nicht belehrt zu werden. Ich meine, als Konzept und gedanklicher Überbau zu Deiner Geschichte ist der Text mehr als brauchbar, geradezu genial, aber Du solltest versuchen, Deine Ansichten aus der Geschichte selbst heraus deutlich zu machen, anstatt sie jemanden, der erwartet dass Du an seine "niederen Instinkte appellierst", gleich zu Beginn im Gesamtpaket vor den Latz zu ballern.
Gib ihm erst einmal Zucker, ehe der Hammer kommt . Unterhalte ihn, halt ihn bei Stange, und wenn er sich festgelesen hat, wird er auch Deine Intentionen widerspruchslos absorbieren, aus reiner Neugier heraus.
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Die klügsten und kreativsten Menschen werden von den phantasielosesten Vollpfosten niedergeschossen.
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