Thema: reimen
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Alt 02.12.2012, 14:37
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Bardin Bardin ist offline
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Nun ja, streng genommen reimt es sich ja auf "Adventszeit". Es ist halt aber zumindest ein kleiner Zweizeiler gefragt, wenn ich das richtig sehe.

Übrigens, Avana: Ist dir klar, dass mit "Gezeiten" Ebbe und Flut gemeint sind? Als die Gezeiten, die am Meer durch den Mond entstehen, keine Jahreszeiten (war oft an der Nordsee, daher).

Nun denn, ich habe mich an "Adventszeit" rangesetzt und fleißig gedichtet:

Das letzte Laub der Bäume fällt hernieder,
zum Vorschein kommen kahle Zweige
Frost und Kälte kehren wieder,
der Tag geht schneller nun zuneige.

Nebel wandert durch die Straßen,
verschluckt das letzte Tageslicht.
Wo einst draußen viele Menschen saßen
ist nun niemand mehr in Sicht.

Das Wetter ruft nach Ruhe, Frieden,
mit Schnee in weißen, weichen Flocken.
Man kauft Geschenke für die Lieben,
bunt verpackt, um zu verlocken.

Lichter leuchten weit und breit,
in Häusern heller Kerzenschein,
Gebäck dazu: Es ist Adventszeit,
und man feiert nicht allein.

Abend ist’s, und dunkel schon,
von Ferne leiser Glockenton,
Und wie ich durch die Straßen wander
riecht’s nach Zimt und Koriander,
Duft verweht vom stummen Wind,
wohl vom Weihnachtsmarkt hierher
- dort volle Straßen, hier so leer.
Der Schnee fast unberührt, doch eine Spur,
die führt in eine Richtung nur:

Folgt dem Duft geweht im Wind
dorthin, wo all die Menschen sind.


Frost
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Allein die Existenz von irgendetwas ist das größte Wunder; die Materie, die sich selber formt, das größte Geschenk; die Materie aber, die auf sich selbst herabblickt und denkt, das größte Paradoxon.

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