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Alt 11.11.2012, 18:14
Geweihter Geweihter ist offline
Schwertmeister
Vampirjaeger
 
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"Noch hatte die Sonne die Kante der Welt nicht erreicht, noch lag das Ende der Welt im Dunklen. [Der Satz selbst ist schön, aber zum einen zweimal "noch" und gleichzeitig wirkt das eher wie zwei gezwungen zusammengeschobene Sätze.]
Sie brach erst langsam durch den dichten Wald. Erste Strahlen huschten wie scheue Tiere zwischen den hohen dunklen Stämmen hindurch und warfen ihr Licht auf den grün braunen Boden. Das dunkelgrüne Moos erstrahlte im Lichte des wiederkommenden Sterns ["Wiederkommender Stern" liest sich komisch. Habe aber auch keine bessere Idee]. Behände kletterte ein Eichhörnchen einen der dunklen Stämme empor. Sein Fell glühte in der Sonne wie Feuer. Die Sonne stieg weiter und langsam fielen die ersten Strahlen auch hinter den Wald. Dort lag, in einer grünen Mulde, voll mit saftigem Gras ein kleines Dorf. Zuerst erreichten die Strahlen einen kleinen Tempel, dann ein paar Felder auf denen ein paar [2x "ein paar"], wie Schachbretter gefleckte Kühe, ihren Lebensrhytmus aus Essen und Wiederkäuen unterbrachen und mit dem dumm, sturren [Hier würde ich das dumm wegnehmen. Vllt ein anderes Wort, aber muss auch nicht unbedingt. Dumm ist für mich immer ein viel zu umgangssprachliches Wort (meine Meinung) Wenn dann wohl auch dummen, oder dumm-sturen] Blick der ihnen eigen ist direkt in das grelle Gestirn glotzten. Danach folgten goldene Felder voller Weizen[Evtl. "Dem folgten ..." mit dem Danach hört sich das so doppelt an ;-)]. Dann das kleine Dorf. Es war an einer Stelle errichtet worden, wo die Klippen die den sonstigen Küstenverlauf bildeten abflachten und so einen Strand zu ließen. Auf der Klippe südlich des Dorfes lag eine Burg. Die Mauern, deren äußere Schicht aus dem Kalk- und Kreidestein der Klippen [Das Wort "Klippen" gefällt dir, was? Trotzdem sind 3x hintereinander schon grenzwertig, Fällt einem selbst aber selten auf ]bestand, leuchten in einem dreckigen [Ich bevorzuge schmutzig. Allerdings primär, weil ich das Wort "dreckig" nicht mag. Keine Ahnung wieso :D] Weiß auf. Auf den kleinen runden Türmen flatterten und knatterten, im vom Meer kommenden Wind, Flaggen auf denen eine goldene Muschel auf blauem Grund abgebildet war. Auf dem Dach des Bergfriedes lag ein kleiner blau, goldener [blau-goldener] Drache der verschlafen in die Sonne blinzelte und dann den Kopf wieder unter den Flügel steckte.
Auf der nördlichen Seite lagen nur ein paar kleine steinere Häuser, die den Namen Villen zwar nicht verdienten, aber von den Dorfbewohnern trotzdem so genannt wurden. Die Sonnenstrahlen, die sich wie eine unaufhaltsame Armee gegen die Dunkelheit immer weiter nach Westen bewegten vertrieben die Nacht nun auch aus dem kleinen Dorf. [klingt irgendwie übertrieben. Auch nur meine Einschätzung] Langsam erblühte der Ort mit Leben. Das Licht fand seinen Weg auf die Straßen und durch die Ritzen der kleinen Holzhäuser in das Innere. [Das muss wirklich ein genailer Tagesanbruch sein, wenn ihm so viele Zeilen gebühren ;-) Aber es ist da doch schon hell geworden, oder? Es wirkt, als wiederhole es sich] Es warf Streifen an die Wände der Zimmer und das kleine Dorf erwachte träge zum Leben. Nach und nach öffneten sich die Türen und verschlafene Bewohner kamen heraus. Ein alter Mann trat aus einer Tür ins erste Licht. [Die Szenerie wirkt auf mich etwas gestellt.] Er hielt das Gesicht in die Sonne, hielt kurz inne und ging dann weiter zu dem Platz, an dem er fast jeden seiner Tage begann, verbrachte und beendete. Einer kleinen Bank auf einer Anhöhe von wo er das ganze Dorf beobachten konnte. Dort ließ er sich nieder, mit der wärmenden Sonne im Rücken und steckte sich die erste von vielen Pfeifen an. Er beobachtete gerne wie der Rauch zum Himmel stieg, sich langsam auflöste und schließlich im Blau ganz verschwand.
Zwei Kinder schlüpften aus einer Tür. Ein kleines Mädchen und ein Junge. Sie liefen langsam zur Dorfmitte. Das Mädchen sprang um den Jungen herum, rief etwas und drehte sich so schnell um die eigene Achse das das rote Kleid sich der Schwerkraft widersetze und wild um sie flog. [Mädchen ist ein Neutrum, also "um es flog". Sonst finde ich den Satz sehr gelungen. Achja: Das mit dem Mädchen und "sie" passiert mir ständig ;-)] Dabei lachte es [Ahhhhh] so glockenhell das die Vögel in den grünen Bäumen kurz inne hielten um zu lauschen, bevor sie wieder in ihren morgendlichen Singsang zurück fielen. Der Junge rief ihr [hier wieder; ich weiß, ist ne blöde Sache] etwas zu woraufhin sie noch lauter lachte und dann ihrem Bruder hinterher rannte. Ihre braunen Haare flogen ihr hinterher.[hm ... kennst du das, wenn du nicht genau sagen kannst, was dich an einem Satz stört? :D] Sie überquerten den Marktplatz und betraten das Tempelgelände durch einen steinernen Torbogen. Der Tempel war das einzige Gebäude, das aus Stein gebaut war. [Aaaaahrgh. Zitat: "nördlichen Seite lagen nur ein paar kleine steinere Häuser"] Daher hob es sich nicht nur in Größe und Höhe von den kleinen hölzernen Häusern, mit den wie Gold glänzenden Strohdächern, ab, sondern auch im Aussehen. Der weiße Stein gab ihm etwas erhabenes, majestätisches. Durch den Torbogen kam man auf einen kleinen Innenhof auf dem sich schon mehrere Kinder eingefunden hatten. Vergnügt lachten und redeten sie durcheinander. Plötzlich öffneten sich die großen eisernen Tempeltüren und ein alter, kahlköpfiger Mann trat heraus. [Alle Männer scheinen bei dir alt zu sein ;-)] Schnell kamen die Kinder zur Ruhe und setzten sich auf die weißen Bänke aus Kreidestein. Der Lehrer, der Priester der Stadt, fing an über die Kunst des Ackerbaus zu reden und wie man sie mit der Magie der Elemente Wasser und Erde beeinflussen konnte. Das alles beschäftigte die Sonne nicht, deren Strahlen weiter und weiter Richtung Meer vordrangen. Sie erreichten den kleinen Hafen des Dorfes. Ein kleines Becken, das in Stein eingefasst war. Heraus führte nur ein kleiner Kanal. Dort durchbrach ein Fischkutter gerade die Wellen die vom Meer herein rollten. Der Wind kam vom Meer [2x "vom Meer"] deshalb blieb das weiße Segel noch zusammengerollt [Vorschlag: "weshalb das weiße Segel noch zusammengerollt blieb"] und die zwei Matrosen stemmten sich gegen die Ruder. Hinten auf dem Boot lagen ordentlich aufgerollt ein paar Taue und ein großes fein geknüpftes Netz. Die Sonne drang weiter vor bis zu dem großen Sandstrand. [Langsam wirkt die Sonne, als sei sie der Protargonist deiner Geschichte ;-) finde ich irgendwie ein bisschen zu viel] Die Sandkörner fingen im Licht an zu funkeln und zu strahlen. Dann kam das blaue Meer und schließlich die Kante der Welt. Die Erde brach einfach aprubt ab. [Whooohooo Scheibenwelt :D] Eine Möwe flog schreiend über das Meer. Plötzlich registrierte sie eine schnelle Bewegung am rechten Rand ihres Blickfeldes. Neugierig drehte sie den Kopf und sah einen Stein über die Kante der Welt fliegen. Sie folgte der Flugbahn des Steines mit den Augen bis zu einem kleine Segelboot, mit einem strahlend weißen Segel und einer golden, blauen Flagge am Mast, das sich langsam über das Meer bewegte. In ihm saßen drei junge Männer. Die Möwe nahm das zwar mit neugier war, aber als sie einen Moment später einen Fisch im Wasser sah, vergaß sie alles wieder und nur das Tier mit den silbernen Schuppen war noch von Bedeutung. Die Möwe stieß hinab."

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Joa ... es ist ne nette Anreihung von Umschreibungen, aber irgendwie fesselt es nicht. Mir fehlt die Spannung, irgendetwas, was mich anspricht und bei dem ich denke, dass ich unbedingt erfahren muss, wie es weiter geht. Das fehlt dem Teil hier und wenn du einen Leser so früh verloren hast, wird es sehr schwer ihn wieder einzufangen. Das Ganze ist sehr schön geschrieben, mit viel Liebe zum Detail, aber dann auch manchmal wieder zu viel, dass alles sehr gestellt und erzwungen wird. Du denkst glaube ich zu viel, wenn du schreibst ;-)
Ich bin ohnehin kein Fan von ellenlangen Beschreibungen, zu detailliert muss es nicht sein, das geht oft auf Kosten der Atmosphäre und irgendwie muss der Leser doch sein eigenes Bild vor sich sehen ;-)
Wie wäre es, wenn du einen Prolog zu der Geschichte schreibst, der ein wenig Spannung in sich trägt. Das würde das alles wirklich auflockern. Oder natürlich ein kleiner, aber wohl durchdachter scherz.

So viel von mir, hoffentlich war ich nicht zu kleinlich. Sonst ist ja alles gut, nur das, was ich so angesprochen habe und viel natürlich eigene Meinung.

@Cassandra Jetzt verstehe ich warum du viel rezensierst ... es ist ein Gefühl der Macht und des Wissens. Ich bin Gott. :D
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