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Alt 10.10.2012, 17:24
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Drachentoeter
 
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Wallkrath streckte seine rechte Hand aus und sofort begann Jorins durchlochter, verbrannter und eingeschlagener Schädel über den Boden auf ihn zu zu poltern und sprang ihm direkt in die Arme. Ein kleines Souvenir konnte sicher nicht schaden, dachte der Eishexer, während er den Kopf an den Haaren packte und die Tür hinter sich zuschlug.
Kaum war er im Gang angekomen begann sich seine Gestalt zu verändern und aus Wallkrath, dem Soldaten, wurde Wallkrath der Kettenmagier. Die Augenklappe riss er sich leichtfertig vom Kopf und ersetzte es durch das Lederband, das er sich nach dem Kampf mit Feldan zurechtgebastelt hatte. Nur an einer passenden Waffe fehlte es ihm noch. Zum Glück hatten Avalier die Angewohnheit Schwerter, Äxte und ähnliche Mordwerkzeuge an ihren Wänden aufzuhängen. Pelingorer dagegen pflegten die Schädel von Mensch und Tier aufzuhängen und die nesolatischen Adeligen liebten es, ihre Paläste und Wohnungen mit kunstvollen Malereien und Reliefs zu verzieren. Wallkrath hatte für derlei Unfug nichts übrig. Er entschied sich für einen langen Speer, aus dem Grund, das er perfekt dazu diente Jorins Kopf daran aufzuspießen. Das würde sein Banner werden. Wallkrath grinste, als er sich ausmalte, was er mit seiner neu gewonnen Macht alles würde anstellen können. Mit dieser Kraft könnte er alles haben und Jorin, dieser Narr hat sie nicht genutzt und ist in diesem Wrack von einer Festung sitzen geblieben. Im Gegensatz zu mir hat er seine Macht nicht zu nutzen gewusst. Wallkrath nahm sich noch einen veredelten Langdolch und machte sich dann auf den Weg. Er traf auf zwei Wachen, die vor einem Ausgang patroullierten. Als sie den Kopf sahen, der sie von Wallkraths Speer mit Totenschädelgrinsen anstarrte erstarrten beide und blickten fassungslos auf den Eishexer. Einer begann vor sich hin zu stammeln: "Wie...wie..."
Unfähig, befand Wallkrath und zog die Zeit in einer Sphäre um die beiden Wachen zusammen. Die Bewegungen der Männer wurden langsamer...die Stimmen verzerrten sich und wurden undeutlich und leise...sie wurden langsamer und langsamer...und langsamer..."
Wallkrath schlitzte den beiden Wachen, die bewegungslos dastanden und ihn mit weiten Augen musterten die Kehlen auf. Dann trat er zwei Schritte zurück und entfernte die Sphäre. Sofort begann das Blut aus den Wunden zu schießen und beide brachen röchelnd zusammen. Gelassen schritt Wallkrath über sie hinweg. Die nächsten Wachen, die er traf fand er am Ausgang ins Freie. Einer von ihnen, ein pockennarbiger Veteran mit finstrem Blick schien schlauer zu sein, als die vorherigen "Gegner" des Eishexers. Denn er kam auf die Idee zu seinem Alarmhorn zu greifen. Wallkrath ließ ihm nicht die Zeit, sondern schleuderte seinen Dolch. Im Flug korrigierte das Geschoss seinen Winkel und wurde um ein vielfaches beschleunigt. Der Dolch durchbohrte das Herz des Veterans, durchbrach den Rücken des Mannes und nagelte sich an einer Holzwand fest. Der Mann brachte einen schrillen Schrei hervor, bevor er zusammen sank. Das aufgespießte Herz driftete ihm in blutigen Fetzen hinterher. Der andere Soldat ergriff die Flucht. Wallkrath legte den Fokus auf seine Beine und sie klappten unter dem Unglücklichen zusammen. Der Kettenmagier presste ihm das stumpfe Ende des Speers durch den Nacken. Er schnappte sich den Dolch und trat an die frische Luft.
Dutzende Augenpaare richteten sich auf ihn. Sie schrien, flohen, zogen ihre Waffen. Wallkrath grinste sie an. Dann plötzlich ertönte ein Brüllen und einarmiger Mann in edler Kleidung rannte auf ihn zu. Der Eishexer runzelte die Stirn und rammte ihm den Dolch ins linke Auge.
"Was geht hier vor sich?", rief eine laute, barsche Stimme und der Hexenhund marschierte heran. An diesem Tag trug er einen prachtvollen violetten Umhang, der hinter ihm herflatterte. Begleitet wurde er von Fergas, seinem Berater und seinen Schoßhündchen, einer Gruppe avalischer Adeliger.
Der Hexenhund musterte kühl Jorins Schädel, Wallkrath und die Leiche zu seinen Füßen. Dann zog er blank: "Ergreift diesen Mann!" In Fergas Augen blitzte etwas auf, das Wiedererkennen sein mochte. Er zerrte den Hexenhund am Arm: "Mylord, ihr müsst von hier verschwinden!" Seine Lordschaft schüttelte ihn einfach ab. Die übrigen Soldaten und Adeligen griffen nun ebenfalls zu ihren Waffen und näherten sich ihm. Wallkrath erkannte auch ein paar Bögen, Pistolen und Gewehre. Fergas zögerte und rannte dann davon. Kluger Mann, dachte Wallkrath. Sein Rubin leuchtete auf- die Zeit stand still. Er nutzte die ganze Bandbreite seiner Kraft und musterte zufrieden das Resultat. Das künftige Abschlachtfeld rührte sich nicht. Wenn man genau hinguckte, mochte man die trägen Bewegungen der Augäpfel erkennen. Wallkrath lachte und ging in die Richtung des Hexenhunds. Er riss ihm problemlos das Großschwert aus der Hand. "Na, siehst du das?", fragte er und wedelte mit der Klinge vor den entsetzten Augen des Hexenhunds hin und her. "Dein eigenes Schwert wird dein Tod sein. Tragisch, nicht wahr?" Er trieb ihm das Schwert durch die Eingeweide. Dann beeilte er sich auch die anderen Anwesenden umzubringen, auch die unbewaffneten Bürger, die sich hinter den Soldaten aufgereiht hatten, um dem Schauspiel beizuwohnen. Wallkraths neu erhaltene Kraft war trotz allem nicht unbegrenzt und er wollte seine Grenzen nicht überschreiten. Nachdem das erledigt war entfernte er die gewaltige Sphäre und es regnete Leichen.
Als ihm der stechende Gestank in die Nase drang, entfernte er sich hastig von dem Platz. Er hob den Kopf in den Himmel und brüllte: "Marrgorn! MARRGORN!" Kurz darauf ertönte das Geräusch auf und ab- flappender Flügel und Marrgorn, ein gehörntes Ungetüm aus Hörnern roten, undurchdringlichen Schuppen und einem sengendem Atem raste vom Himmel. Der Drache landete vor ihm und die Erschütterung, welche die Flugechse verursachte, hätte Wallkrath beinahe von den Beinen gerissen. Er kletterte die Strickleiter zum Sattel empor. "Ich habe dich vermisst", sagte er, während es sich der Kettenmagier bequem machte. Wohin nun? Er wollte sich nach wie vor, um die Säulen kümmern. Wenn ihm Jorin schon solche Kraft gegeben hatte, was mochte dann erst eine solche ausrichten können? Zwei der Säulen befanden sich seinen Informationen nach im Reich der Cappas, Feldan in Candvallon. Dies würde sein Ziel sein! Dabei ging es ihm weniger darum, das er sterben könnte. Nein, er wollte eine Revanche! Er wollte den Seneschall!
Marrgorn erhob sich mit einem Brüllen in die Lüfte, wobei er mit den Schwingen Staub aufwirbelte. Sein Ziel hieß Candvallon.
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- Einmal Knochenmesser, immer Knochenmesser -
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