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Alt 24.09.2012, 19:50
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Nephthys Nephthys ist offline
Bewahrer des Friedens
 
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Beiträge: 5.745
Hallo Susanne,

auch wenn dein Post an Quidam gerichtet war, möchte ich dennoch darauf antworten.
Zitat:
Zitat von Susanne Gavenis Beitrag anzeigen
Ich verstehe absolut das Bedürfnis, die Reaktionen der Leser auf die eigene Geschichte irgendwie steuern, sie noch ein wenig länger an der Hand halten und vor allem Unbill beschützen zu wollen, glaube aber, dass dies nicht mehr länger die Aufgabe eines Autors sein kann, wenn diese Geschichte erst einmal auf dem Markt ist. Auch wenn es manchmal schwer ist, halte ich es für sehr wichtig, der Kraft der eigenen Geschichte zu vertrauen, und das bedeutet auch, darauf zu vertrauen, dass sie den Weg zu denjenigen Lesern auch von allein findet, die sich von ihr auf positive Weise berührt fühlen werden, und dass sie trotz der einen oder anderen negativen Rezi oder Lesermeinung dennoch ihren Weg gehen wird.
Auch wenn das naive Mädchen in mir drin dir sofort und begeistert zustimmt - die Frau von Mitte Dreißig, die schon einiges gesehen und erlebt hat, schüttelt grade erstaunt und entsetzt zugleich das Haupt.

Mhm ... weniger plakativ gesprochen.
Der Markt ist umkämpft. Ich nehme an, dass dir das bewusst ist.
Und wenn ich mir die Rezis auf Amazon durchlese - was ich schon seit geraumer Zeit tue - so muss ich sagen, dass sie NATÜRLICH die Kaufentscheidungen beinflussen.
Wenn also ein Jungautor sein Werk veröffentlicht und das Pech hat, an ein oder zwei Meckerlieseln zu geraten, bevor sich wohlmeindene Rezensienten zu Wort gemeldet haben, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Buch seine Leser erreichen wird gegen Null. Jedenfalls diejenigen Leser, die sich via Amazon auf die Suche nach neuem Stoff machen.

Und um der Sache noch die Krone aufzusetzen:
Es gibt Verlage, die sich gute Rezensionen sogar etwas kosten lassen.
Kein Scherz!
Wie gesagt: der Markt ist umkämpft und die "Macht" der Rezis schon längst bekannt. Ist schließlich die günstigere Form der Werbung.
Lieber mal nen Belegexemplar verschicken als tausende Euronen für ne Anzeige in ner Zeitung ausgeben.


Zitat:
Auf jeden Fall ist es oft eine heikle Angelegenheit, in eigener Sache für sein Buch zu werben und dabei weder zuviel auf den Putz zu hauen (und sich damit schlimmstenfalls als egozentrischer Vollpfosten zu gerieren) oder mit einem gar zu leisen Stimmchen auf sich aufmerksam zu machen und dann vielleicht komplett unterzugehen.
Japp. Kann nach hinten losgehen (siehe meine erster Reaktion auf Quidams Anliegen).
Aber macht nicht JEDER Autor auf die ein oder andere Art und Weise für sein Werk Werbung?
Um dich selbst zu zitieren:
Zitat:
[...] war meine Hauptmotivation dabei, den einen oder anderen Leser auf die Geschichte neugierig zu machen [...]
Ist doch absolut legitim.

Die nächste Stufe wären dann Twitter und Facebook.
Dann eventuell Buchtrailer auf Youtube.
Danach kommen (selbst organisierte) Lesungen.
Usw. usw.
Alles Werbung
Und alles notwendig, um bekannt zu werden. Quasi die "kritische Masse" an Lesern zu erreichen, die dann in Folge durch Mundpropaganda (denn was anderes sind Rezis eigentlich nicht), das Werk zu einem Selbstläufer machen.

Und ich kann es nur wiederholen: Quidam hat raus, wies geht


Es grüßt dich

Nephthys


P.S.: Nachtrag dazu, dass ich beim Rezi-Schmökern immer wieder drüber stolpere, dass dem ein oder anderen Rezensienten der Vorwurf gemacht wird, dass der Autor offenbar seine Freunde / Bekannte und Familie auf Amazon ansetzt:
Es scheint verpöhnt zu sein.
Aber mal ehrlich: wie NAIV müsste nen Autor sein, wenn er sein soziales Netzwerk, soweit es ihm/ihr möglich ist, NICHT einspannt?

P.P.S.: schon allein nen Link in der eigenen Signatur oder das regelmäßige Bumpen eigener Threads oder die schlichte, hin und wieder gestreute Bemerkung "wie ihr alle wisst, schwinge ich selbst die Feder, seht doch beizeiten mal auf der Seite www.http//mein-neues-Buch vorbei" sind nichts anderes als ... na was wohl?

P.P.P.S.: liebe Susanne, ich war mal flott stalken. Von deinen bis jetzt elf Beiträgen bei uns in den Fantasyforen beschäftigen sich knapp die Hälfte mit deinem Buch (und du postest sogar Rezis ) - von daher kann ich deine Aussage:
Zitat:
länger die Aufgabe eines Autors sein kann [...] der Kraft der eigenen Geschichte zu vertrauen, und das bedeutet auch, darauf zu vertrauen, dass sie den Weg zu denjenigen Lesern auch von allein findet [...]
nicht wirklich nachvollziehen.
Du hast selbst doch schon längst erkannt, wie wichtig es ist, eben nicht (nur) auf die Kraft der eigenen Geschichte zu vertrauen.
Das ist nicht als Vorwurf zu verstehen.
Ich wollte nur auf die Diskrepanz aufmerksam machen
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt

Geändert von Nephthys (24.09.2012 um 20:21 Uhr) Grund: Edith hatte noch nen Einfall ...
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