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Alt 27.04.2012, 14:43
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Drachentoeter
 
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"STEIG AUF!", befahl sie und streckte dem Mann ohne Namen ihren Schwanz hin. Eilig begann er den Rücken des Drachen zu erklimmen: "Was habt ihr vor, Herrin? Wie wollt ihr hier herauskommen?"
"DAS WIRST DU GLEICH SEHEN!", sie schlug mit ihren Flügeln auf und ab und sauste der Tempeldecke entgegen. Dann wurde der Stein unter der Kraft ihres Schädels zerschmettert. Felsbrocken flogen an Ihnen vorüber und In'Ahte'Fah stieg in den Morgenhimmel auf. Als der Drache Gerrics Hof erreichte, öffnete sich sein Maul und Haus wie Ställe wurden binnen weniger Augenblicke in ein weißes Inferno verwandelt...

(Absatz)

Nortia schrie auf. Sie wollte ihre Augen öffnen, doch waren diese von einer zähflüssigen, gelben Substanz verkleistert, welche sich in Fäden zwischen ihren Augenlidern spannten. Ihr Sichtfeld war seltsam rötlich verschwommen. Im Hintergrund ertönten die Stimmen der Skriggheilerinnen. Ihr sich aufbäumender Körper wurde nach unten gedrückt, stickige Dämpfe drangen ihr in die Lunge, sodass sie einen Hustenkrampf bekam und weißgrünlichen Speichel ausspuckte. Brüllend wand sie sich in den Fesseln, die diese Kreaturen ihr angelegt hatten, doch sie gaben einfach nicht nach. Ihre Augen brannten von der klebrigen Substanz und sie schloss wieder ihre Lider. Der Schmerz und die Aggression ließen nicht nach. Sie wollte ihre Bewacher in Stücke reißen und ihre Leichname verstümmeln. Doch Nortia konnte sich der Hände nicht erwehren, die sie gegen den nackten Fels pressten. Skriggstimmen redeten auf sie ein, sie vermeinte auch Esterlars Stimme zu hören, doch dessen war sie sich nicht sicher. Kalter Schweiß rann ihr über den Körper, als Nortias Kräfte nachzulassen begannen. Dann sackte sie endlich mit wundgeriebenen Handgelenken und gestoßenem Rückgrat in sich zusammen und verlor das Bewusstsein...
Ein Eimer eisigen Wassers traf sie ins Gesicht. Blinzend öffnete Nortia die schweren Lider, an denen immer noch Reste der gelblichen Flüssigkeit klebten. Vor sich konnte sie neben einigen Heilerinnen auch Esterlar erkennen. Ihre Sinne hatten sie also während des Anfalls nicht getäuscht. Eine der Skriggfrauen bleckte die Zähne und sagte etwas. Nortia schüttelte schwach den Kopf. So langsam sollten diese Wesen doch begreifen, dass sie sie nicht verstand. Doch dann antwortete zu ihrer Überraschung Esterlar: "Egrlla sagt, dass es gut um dich steht. Sie sagt, dass dies dein erster Anfall nach drei Tagen ist!"
Nortia krächzte etwas Unverständliches. Esterlar blickte sie fragend an. "Du verstehst sie?", fragte Nortia, diesesmal deutlicher. Der Dauphin nickte: "Esluhvresh bringt mir die Skriggsprache bei, arrngr bragr?" Er grinste.
Nortia versuchte sich aufzurichten, was in den Fesseln nur schwerlich möglich war. "Wie lange sind wir schon hier?" Esterlar zuckte mit den Schultern: "Seit wir im Unterreich angekommen sind, ist wohl etwa eine Woche vergangen. Yorgums Arm ist inzwischen übrigens gut verheilt: Rassmire hat deine Arbeit gelobt!"
Nortia stöhnte: "Esterlar, du musst mich hier herausbringen! Ich halte das nicht mehr lange aus!" Sie blickte ihn flehentlich an.
"Du hast immer noch Anfälle, Nortia! Warte noch etwa eine Woche, dann können wir das Unterreich verlassen. Aber im Moment bist du eine Gefahr für dich selbst und Auch für alle anderen!"
Als Nortia nichts mehr sagte, verließ Esterlar sie, um nach Yorgum zu sehen.
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- Einmal Knochenmesser, immer Knochenmesser -
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