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Alt 14.02.2012, 20:35
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Lelith erstarrte zur Salzsäule, den Blick starr auf die Wachen gehalten. Aber das aufspringen der Männer blieb aus.
Stirnrunzelnd näherte sie sich den Männern. Bei dem Lärm den sie verursacht hatte sollten selbst betrunkene aufwachen. Aber keiner der beiden reagierte.
Vorsichtig trat die junge Priesterin an einen der Männer heran. Sein Körper strahlte wärme ab aber das war auch alles. Sie packte ihn an der Schulter und drehte ihn mit Schwung um.
Mit einem dumpfen Laut schlug der Körper auf dem Boden auf; der Mann rührte sich nicht. Und er würde sich wohl auch nie mehr regen.
Im schwachen Schein des Feuers glänze das rot seines Bluts auf seiner ebenholzfarbenen Haut wie dunkle Edelsteine.
In seinem Bauch klaffte ein großes Loch in dem sich etwas schwarzes, pelziges regte.
Langsam wuchsen dem Ding Beine, ein Körper schob sich aus dem Leichnam. Es war eine Nachtspinne, so nannten die Oberflächenbewohner sie. Diese Spinnenart von der Größe junger Katzen legten ihre Eier in eine Leiche ab.
Diese heilige Tier hatte ein Loch in den Körper des Mannes gefressen und machte sich nun daran einen weißen Kokon in das innere des Drowkörpers zu schaffen. Nach dem die Eier sicher verwahrt waren, spannte das Muttertier ein dickes Netz über das Loch und verließ anschließend den Raum.
Lelith wusste das die Jungtiere in zwei bis drei Tagen schlüpfen würden. Zuerst würden sie sich über die Leiche her machen, danach würden sie sich gegenseitig fressen bis nur noch eine übrig war. Die stärkste von ihnen.
So wie bei den Drows. Nur die Starken überlebten.

Da der andere Mann wohl auch nicht mehr lebte, packte Lelith kurzerhand seinen langen Umhang und wickelte sich darin ein. Ihre Kleider waren mehr als nur in Mitleidenschaft gezogen worden.
Obwohl der braune Umhang aus rauem Stoff bei weitem unter ihrer Würde lag...

Dann schließlich machte sie sich daran, den Raum zu verlassen. Es wurde Zeit Vhid zu finden.
Weit kam sie allerdings nicht. Schwere Schritte warnten sie vor.
Und jetzt? Eilig sah sie sich um. Es ging nur vor oder zurück, die Türen links und rechst waren abgeschlossen.
Lelith entschloss sich für den Rückzug. Ohne sich zurückzublicken drehte sie sich um und stürmte los. Noch während sie rannte formte sie eine Kugel der Dunkelheit und warf sie hinter sich.
Eilige Rufe erklangen als man ihr nach setzte.
Lelith machte sich keine Illusionen, in ihrem jetzigen Zustand konnte sie nicht davon laufen. Seitenstechen setzte schon bald ein. In ihrer Verzweiflung rüttelte sie an der ein oder anderen Türe. Die Göttin war ihr wieder wohl gesonnen; eine lies sich öffnen.
Lelith stieß die Türe auf und schloss sie sofort wieder nach dem sie hinein geschlüpft war. Schwer Atmend lehnte sie sich kurz darauf an die kühle Steinwand.
Ein wimmern versetzte sie aber sofort wieder in Alarmbereitschaft. Der Raum war nicht leer.
Ihre Hand legte sich um den Griff ihrer Peitsche; bereit sich zu verteidigen. Doch das sollte nicht nötig sein. An die Wand gekettet, starrte sie eine alt bekannte Person an.
„Ah sieh an sieh an wen das nicht die Ratte ist.“, flüsterte Lelith leise.
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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