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Alt 22.12.2011, 16:13
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Darnamur Darnamur ist offline
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Drachentoeter
 
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Zitat von Orendarcil Beitrag anzeigen
Hi,

ich dachte ich zeige Mal noch einen anderen Ausschnitt, der jedoch nichts über die Story an sich verrät.
Es handelt sich dabei um einen beginnenden Traum. Dazu muss man wissen, dass Raphael (die Hauptperson) keinen Einfluss auf seine Träume nehmen kann, dafür aber jemand anderes, dessen wahre Identität er selbst nicht kennt und der ihn im realen Leben ziemlich tyrannisiert.
Der Prolog hier ist noch nicht zu meiner Zufriedenheit, daher wollt ich Mal noch einen anderen Ausschnitt zeigen^^
Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür und hat noch grundlegende Verbesserungsvorschläge.

Viele Grüße

Hallo Orendarcil,
ich kann dir jetzt schon einmal sagen, dass mir kaum etwas aufgefallen ist, aber ich hoffe dir trotzdem weiterhelfen zu können.

Meine Kritik und Dinge auf die ich eingehe, markiere ich blau.
Rechtschreibfehler etc. rot



„Mordad“, flüsterte jemand leise ins Dunkel. „Warum lautet mein Name nicht Mordad?!“
Die Stimme, jeglicher Emotion beraubt, murmelte monoton in die Finsternis, die Raphael umgab.
„Weißt du, wer Mordad war und ist?“ Die Stimme schwieg kurz, dann lachte sie überlegen.
„Mordad ist jener Engel, der auch als Engel des Todes bekannt wurde... aber wenn ich es recht bedenke...“, erneut unterbrach eine Pause seinen Monolog „ ist mein Name doch nicht so fehl, wie ich einst dachte.“
In seine Stimme schlich sich ein überheblicher Klang. „Ich bin zwar kein Herrscher der Unterwelt, ich bin nicht König, besitze keine Feste, regiere weder über ein Gefilde, noch habe ich Gefolgsleute...“ Ein Glucksen bahnte sich ins Freie[fehlt:Punkt oder Doppelpunkt][...]und dennoch herrsche ich. In meiner eignen[Komma] kleinen Welt bin ich der Herr, der König, ich besitze eine Art Feste, denn sie schützt mich vor Blicken und meine Identität. Ich regiere und habe einen Untertanen, dem ich befehlen kann.“

Das sich das Glucksen ins Freie bahnt, ergibt meinesjaachtens wenig Sinn, auch wenn es sich schön anhört. Erst recht in keinem Traum.


Die Stimme seufzte wohlig.
„Ja, ich mache meinem Namensvetter alle Ehre... Weißt du wen ich meine, Raphael?“
Raphaels Gedanken reagierten nur widerspenstig und langsam. Er kannte die Stimme, dessen war er sich mittlerweile bewusst, doch sein Hirn arbeitete scheinbar noch an der Erkenntnis(Komma) wem sie gehörte. Erneut war er kurz davor den Namen zu ergreifen, als ein neuer Schwall lähmendem Nichts ihn wieder zunichtemachte.


Ich denke, dass du dich mit ihn auf den Namen beziehst, und "den Namen wieder zunichtemachen!" hört sich eher komisch an. Besser wäre: "...lähmenden Nichts seinen Gedankengang wieder zunichtemachte." oder vielleicht besser als mein erster Vorschlag: "...lähmenden Nichts ihn wieder aus seinen Gedanken riss."



„Du kennst ihn, du kennst mich“, die Stimme schien sich ein Spiel daraus machen zu wollen.
„Luzifer“, formten Raphaels Lippen schließlich tonlos, als raube ihm die Schwärze des Nichts, in dem er schwebte, jegliche Kraft.

So wie du es formuliert hast, steht eher "die Schwärze" im Vordergrund, nicht "das Nichts", deshalb täte ich diese Stelle ändern. Aber das mag auch Geschmackssache sein.
Allgemein gefällt mir dieser Abschnitt bislang sehr gut, wie auch schon der Erste. Schön düster:


Erneut entfloh der Stimme ein leises, glucksendes Lachen.

Dieses Wort stört mich auch irgendwie. Der Ausdruck, dass jemandem ein "Lachen entflieht" ist mir ebenfalls neu. Wenn das ein von dir beabsichtigtes, stilistisches Mittel war, kann ich dir trotzdem nur sagen, dass es mich eher gestört hat.


„Wie wahr, wie wahr“, meinte sie schließlich.
Raphael spürte, wie er erneut von der Schwärze um sich herum gepackt und unnachgiebig in dessen Tiefe gezogen wurde. Es war nicht unangenehm. Im Gegenteil.


Jaja, ich weiß, dass ich jetzt SEHR kleinlich werde, aber was will man sonst bei einem solchen Text kritisieren. Also ich täte an dieser Stelle einen Doppelpunkt setzen

Die Leere umfasste ihn nicht nur äußerlich, sondern vertrieb auch jeden Gedanken, der sich in seinem Inneren zu festigen versuchte.
Die Schrecken wichen von ihm, selbst Luzifers Stimme, die noch immer über sich selbst redete, verblasste.


Sehr schöne Beschreibungen übrigens. Das die Stimme über sich selbst redet, ist in diesem Fall wohl nicht ganz richtig. Luzifer redet über sich, nicht über seine wunderschöne, klangvolle Stimme.


Endlich war er allein, ohne Trauer, ohne Angst, ohne zerfressende Erinnerungen oder Schuldgefühle. Raphael fühlte sich auf seltsame Weise erleichtert und geborgen in der Dunkelheit. Hier wollte er bleiben, wenn auch nur noch für einige weitere Augenblicke, dachte er, als er jäh aus der Erholsamkeit gerissen wurde.
„Ich lasse nicht zu, dass du gehst. Du wirst bleiben, du wirst sehen...“ Häme schlich sich in Luzifers Worte[Punkt oder Doppelpunkt][...]und leiden! So wie es sein soll, so wie ich es will.“

Mir war, als hätte Luzifer selbst gerade zu mir gesprochen, dass hört sich wirklich...naja "schön" wäre jetzt vielleicht nicht angebracht, ich denke du weißt wie ich es meine.

Raphael spürte wie sich die Trägheit lichtete und sah wie die Schwärze von hellen Lichtflecken durchdrungen wurde. Schließlich löste sie sich vollends auf und wich einer Szenerie, bei der er sogleich ahnte, an welchem Ort sie sich befand und was geschehen würde.

"...an welchem Ort sie sich befand" hört sich mMn noch nicht so geschliffen an. Besser wäre vielleicht: ...an welchem Ort er sich befand und was (gleich) geschehen würde.


Er wollte fort und wusste, dass er es nicht konnte. Wenn er eines mittlerweile gelernt hatte, dann das Luzifer zeigte(Komma) was er zeigen wollte, und dies solange, bis es vorbei war.

Das klingt mir noch zu ungenau: Bis was vorbei war? Bis er Raphaels Willen gebrochen hat? Bis er seinen Sadismus befriedigt hat?

Oder bis Luzifer sich ausreichend amüsiert hatte. Nicht er hatte die Gewalt über seine Träume, sondern Luzifer! Genauso wie er nicht sein Leben lebte, wie er es wollte. Es wurde geformt und gezeichnet von dem, der es gleichzeitig auch zerstören wollte.
„Sieh hin... und du wirst endlich Gewissheit über das erlangen, was du schon längst vermutest und dir niemand glaubt.“
Raphael schwieg nur, antwortete der Stimme nicht, und verhinderte ebensowenig, dass ihm eine einzelne Träne in stummer Verzweiflung die Wange hinabrann.

Okay, meine Vermutung ist, dass Raphael jetzt erfährt, was er im Prolog eigentlich getan hat. Insgesamt fand ich diesen Abschnitt, was sicherlich auch aus meiner Kritik hervorgegangen ist insgesamt sehr gelungen.


LG,
Darnamur
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