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Alt 09.12.2011, 15:55
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Elli Elli ist offline
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Ringtraeger
 
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Hallöchen,

ich gebe dann auch mal meinen Senf dazu ab, allerdings bin ich keiner reichlich vertretenden Mitglieder die den Text auseinander nehmen, daher erhältst du nur eine kurze Rezension von meiner Seite aus.

Erst mal grundlegend:
Dein Stil gefällt mir recht gut, auch wenn du manchmal "Einbrüche" hast, in denen sich der Text für mich nicht 100&ig sauber lesen lässt, sprich Stellen über die ich stolpere.
Deine Art die Umgebung/Begebenheiten zu beschreiben gefallen mir aber sehr gut! (bspw. die Szene mit Autounfall)

An sich finde ich die Idee bisher nicht schlecht, allerdings ist es - bisher zumindest - eine Geschichte die man schon recht oft gelesen hat. Also das Schema: ich beschwöre versehentlich einen Dämonen der dann großes Unheil anrichtet.


Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
„Ich bin hier“, hörte er sie aus der Küche rufen.

Er machte dort Licht. Sie saß auf der Eckbank, auf dem Tisch lagen Tarot-Karten. Sie hielt ein Kissen gegen den Bauch gedrückt und starrte vor sich hin.
Die Mutter legt in der Dunkelheit Tarot-Karten? Wie soll das gehen?
Vielleicht könntest du hier etwas wie eine heruntergebrannte Kerze einbauen, so das Sebastian seine Mutter in der dunklen Küche findet, es aber Sinn ergibt wieso sie im Dunklen Karten legt.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
„Mensch Mama! Du hast mir ‘nen totalen Schrecken eingejagt.“ Er eilte zu ihr und nahm sie in den Arm.
„Tut mir leid. Ich musste nachdenken ...“ Sie lächelte gequält.
„Und das im Dunkeln, wenn andere schlafen?“
„Ich hab auf dich gewartet.“
„Schau mal.“ Er zeigte ihr seine zitternde Hand. „Ich dachte, du hättest dir was angetan.“
„Spinnst du? Wieso sollte ich?“
Für mich persönlich kommt es eher so rüber, als die Mutter eine Freundin von Sebastian. Gerade das Spinnst du?; aber vielleicht hast du das auch beabsichtig.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
„Ja, ich hatte den Robby und den Max echt vermisst.“ Er setzte sich dazu und sie unter-hielten sich noch eine Weile.
Wieder nur eine persönliche Empfindungssache, aber Benennungen wie den Robby und den Max sind für mich nur schwer zu ertragen.
Wieso nicht einfach a, ich hatte Robby und Max echt vermisst?

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Er ließ vor dem Schlafen seine Gedanken rollen und dachte an Schorscherl, wie er seinen Onkel Georg gerne geneckt hatte.
Gedanken rollen? - Klingt nicht richtig wenn du mich fragst.


Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Die Blaulichter der Polizeiautos flohen immer wieder über blutigen Matsch, die fassungslosen Gesichter der Feuerwehrmänner und zerborstenen Fensterscheiben. Die Szenerie berieselt von Schneeflocken.
Die Stelle gefällt mir gut, allerdings fehlt da ein die. Also:
Die Blaulichter der Polizeiautos flohen immer wieder über blutigen Matsch, die fassungslosen Gesichter der Feuerwehrmänner und die
zerborstenen Fensterscheiben.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Er nahm sich vor, morgen zu googeln, wie er seiner Mutter am besten helfen könnte, um die Schuldgefühle loszubekommen. Im Internet gab es sicherlich ein paar gute Ratschläge diesbezüglich. Mit dieser Idee schlief er ein.

Dass er darauf nicht schon eher gekommen war. Den Geist von Georg zu beschwören, das war die Lösung.
Der Übergang ist ein bisschen holprig...ich würde vielleicht noch etwas einfügen wie "Gleich am nächsten Morgen, setzte er sich an den PC und forschte im Internet nach und fand nach einiger Zeit des Suchens auch etwas - dass er darauf nicht eher gekommen war!


Sebastian hatte Glück, der Metzger schlachtete an dem Tag ein paar Schweine und gab ihm zwei Liter Blut ab. [/QUOTE]

Ich finde es bedenklich, dass Sebastian so leicht an das Blut (und das gleich zwei Liter!) kommt. Ich meine zu welchem Metzger kann man schon kommen um eine solche Bitte vorzubringen?
Vielleicht könntest du auch hier noch etwas einbauen. Sebastian hatte Glück, der Metzger schlachtete an dem Tag ein paar Schweine nach einigen Diskussionen und einem schnell ausgedachten Schulprojekt, stimmte der Metzger der Bitte zu und gab ihm zwei Liter Blut.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Warme Luft kam ihnen entgegen.
„Da läuft ja die Heizung“, stellte seine Mutter fest, während sie den Vorraum betraten.
Eine Lagerhalle mit Heizung? Vielleicht passt ein leer stehendes Bürogebäude besser?!

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Das Licht ging an und beim Anblick verstaubter, alter Büromöbel musste seine Mutter husten.
Seine Mutter hustest beim bloßen Anblick von Staub?

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Eine Träne rann [COLOR="Red"]an[/COLOR ]ihrer Wange hinab und sie schien hin und herzu überlegen.
Da fehlt ein "an".


Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Gut so, dachte er sich. Sie legten die Mäntel ab und er führte sie in den Kreis. Er bat sie, sich in den Schneidersitz zu setzen.
„Ja, aber, ist das nicht gefährlich?“
„Ja, nein, weiß nicht. Bei den Anderen, da hat das auch geklappt.“
„Hm ...“
„Sollen wir es lassen?“
Sie überlegte einen Moment, sah sich um, dann presste sie die Lippen aufeinander. „Nein, nein. Dann hättest du das alles ja umsonst vorbereitet.“ Sie setzte sich in den Schneidersitz.
„Egal.“
„Nicht egal. Wir probieren es jetzt einfach. Was muss ich tun?“Er bekräftigte sein Vorhaben, in dem er ihr von den Erlebnisberichten erzählte, die zahlreich im Internet zu lesen waren und wo viele den Kontakt zu ihren Verstorbenen gesucht und gefunden hatten. Irgendwann schloss sie die Augen und nickte.
Auch hier wieder, wie bereits angesprochen, die Mutter macht eher den Eindruck einer Freundin die noch recht jung ist. Fraglich ob man sich von seinem Sohn zu einer Geisterbeschwörung überreden lässt, wenn man schon an die vierzig ist - vor allem unter dem Aspekt, dass sie eigentlich mitmacht, weil er sonst alle Vorkehrungen umsonst getroffen hat.
Vielleicht solltest du da noch mal drüber nachdenken.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
„Der Onkel war eh nie der Schnellste.“
Klingt für mich als würden sie von einem entfernten Bekannten sprechen. Ich würde zu "Onkel George war ohnehin nie der Schnellste" tendieren.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Er wälzte sich mit ihr und schaffte es, sie unter sich zu bekommen.
wälzte sich mit ihr klingt nicht sonderlich schön. Eventuell Er kämpfte mit ihr...

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Ihre Gefauche, so fern.
Ich verstehe nicht so richtig, warum das Fauchen fern klingt. Sie ist doch in seiner unmittelbaren Nähe?! Funktioniert für mich also nicht richtig. Eher so etwas wie Ihr Fauchen - es klang seltsam entfernt.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Kaum, dass er dazu in der Lage war, sein Herz klopfte mit Hammerschlägen gegen seine Brust.
Hier würde ich den Satz ein wenig umstellen, sonst widerspricht er sich ein bisschen. Er war kaum dazu in der Lage, so sehr hämmerte sein Herz, es fühlte sich wie Hammerschläge in seiner Brust an.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Sie klirrte vor ihm auf dem Boden aus.
wenn du den Satz zu lassen möchtest, müsste es auf
heißen nicht aus.
Ein bisschen geschmeidiger würde es klingen, wenn du schreiben würdest Mit einem Klirren fiel sie zu Boden.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Als er Blut-Augen durch den Nebel erkennen konnte, wurde ihm schmerzlich bewusst, dass das der Dämon war, den er beschworen hatte und der eben in seine Mutter gefahren war.
Gut geschrieben, für mich persönlich allerdings ein bisschen tragisch ob ein offensichtlich recht mächtiger Dämon mit einer Schale Schweineblut zu beschwören ist. Da würde ich als Dämon mehr erwarten.

Zitat:
Zitat von Quidam Beitrag anzeigen
Er rollte sich weg, kauerte sich ganz klein in eine Ecke, und sagte sich laut, das hier sei nur ein böser Traum.
Während ein Dämon vor ihm steht?



Meine Anmerkungen sind nur Vorschläge und mein persönliches Empfinden, nicht böse sein, wenn ich was angemerkt habe, was dir nicht gefällt.
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Die meisten Götter würfeln, aber das Schicksal spielt Schach und zwar mit zwei Damen. - Pratchett

Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben. - Goethe


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