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Alt 25.10.2011, 19:53
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Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
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Zitat:
Bei echten schreibforen hat mich persönlich immer abgeschreckt, wieviele... bürokratische hürden man vorher überwinden muss, bevor man überhaupt erstmal berechtigt ist, etwas vorzustellen, da scheint regelrecht misstrauen vorzuherrschen, dass man da lediglich deren texte klauen will ;)
Das kommt immer auf die Schreibforen drauf an. Daher bin ich auch nur in sehr wenigen, kleineren Schreibforen unterwegs. Vor allem wenn es hunderte User gibt, geht man in der Masse schnell unter und wenn man erst 100 Beiträge haben muss, um selbst etwas einzustellen finde ich auch nicht gut.
ABER: auch in Fantasy Foren gilt das Prinzip "Geben und Nehmen". Eigentlich gebietet es die Höflichkeit erst andere Texte zu kritisieren, bevor man etwas eigenes einstellt. Leider halten sich nur wenige daran.


Zitat:
Prinzessin Thianna lag auf ihrem Bett und starrte gelangweilt an die Decke. Die Prinzessin hatte eine hässliche schwarze (Spinnen sind in der Regel schwarz und in der Regel werden sie als hässlich oder eklig betitelt. Beide Adjektive sind also überflüssig) Spinne dabei beobachtet, wie sie in einer Ecke ein Netz gesponnen hatte, (Hier würd ich den Satz beenden und einen neuen beginnen. Der Satz ist insgesamt sonst sehr lang) aber jetzt war das Biest offenbar fertig und rannte mit seinen haarigen, langen (hier das Gleiche wie bei „hässliche schwarze“. Wenn du ein genaueres Bild von der Spinne schaffen willst, sag einfach, dass sie Handtellergroß ist. Der Rest kann sich damit der Leser selbst denken) Beinen verdächtig genau (ich persönlich würds weglassen…klingt nämlich, als sei die Spinne intelligent) über dem Bett herum, als hätte [sie] jeden Moment vor, sich auf Thia herunterfallen zu lassen. Damit siegte in Thia endgültig Ekel über Langeweile. Sie schloss ein Auge und zielte mit ihrem rechten Zeigefinger auf die Spinne (Komma) um sie mit einem kleinen Feuerball unschädlich zu machen. Nun, jedenfalls versuchte sie es. Kaum dass Thia sich genug konzentriert hatte, um die Flamme hervorzubringen, war das flinke Ungeziefer auch schon wieder einige fingerbreit(eigentlich überflüssig) weitergekrabbelt. Thia vergalt der Spinne ihre Dreistigkeit mit einem bösen Blick (den Teilsatz mag ich) und begnügte sich damit, dass das Tier sich eilig hinter dem großen Kirschholzschrank verkroch , der gleich neben dem von purpurnen Samtvorhängen umrahmten Fenster stand(zu viele Infos in einen Satz gequetscht habe ich das Gefühl. Der Satz liest sich schwer dadurch). Es hatte seine Lektion offenbar gelernt(Die Spinne hat gar nix gelernt, das ist sicher. Daher finde ich den Satz eher als Lösch-würdig =D).
Thia hätte gern auf drastischere Maßnahmen zurückgegriffen, aber der Umgang mit magischem Feuer war ihr noch neu.

Zwar unterrichtete Meister Arandar, der Hofmagier ihres Vaters, Thia schon seit Jahren, aber gefährliche Arten der Magie hatte man ihr erst ab einem gewissen Alter beibringen wollen. Und das hatte sie mit ihren 18 (Zahlen ausschreiben) Jahren gerade erst erreicht. Na ja(das erscheint mir wie ein direkter Gedanke, daher solltest du es entweder kursiv machen oder in „…“ setzen), dachte die Prinzessin sich, vermutlich macht es Sinn, einem kichernden jungen Mädchen nicht beizubringen, wie sie frechen Jungs den Hosenboden versengen kann(konnte). Bei dem Gedanken musste Thia grinsen. Sie erinnerte sich an einen gewissen(Füllwort, kannst du weglassen) besonders frechen Jungen, dem die ein oder andere qualmende Hose oder vielleicht ein kleiner Blitzschlag am Hintern sicherlich gut getan hätte. Elrik war ein Menschenjunge (ich hätte vorher Mal erwähnt, dass sie eine Elfe ist…oder habe ich das wieder vergessen?) - der Sohn eines der Höflinge ihres Vaters - dem es große Freude bereitet hatte, in den Schlossgärten nach Fröschen, Eidechsen oder ähnlichem Getier zu suchen, und es Mädchen hinten in die Kleider zu stecken. Elrik lebte immer noch im Schloss, hatte sich allerdings inzwischen von Fröschen auf lüsterne Blicke verlegt. Thia war nicht recht(Füllwort) sicher (war sich nicht sicher), ob das eine Verbesserung war.
In Niraeth m´Cyrai(ein Tipp: Verwende nur Namen, die ein Leser auch aussprechen kann. Hieroglyphen machen sich in Büchern nicht gut, auch wenn viele das bei der Fantasy annehmen), dem Königreich ihres Vaters, lebten nicht nur Elfen, sondern auch eine Menge Menschen, was heutzutage kaum mehr (Füllwort)zu vermeiden war. Die Menschen vermehrten sich ja(Füllwort) wie die Kaninchen, und es war schwer geworden, überhaupt noch Gebiete zu finden, wo sich keine Menschen angesiedelt hatten. Einige wenige(weglassen) menschliche Familien, wie auch die von Elrik, waren sogar in den Adel des Reichs aufgestiegen. Vor allem Thias Großvater König Barathion II. hatte viele Lordschaften an Menschen übertragen, was sie(wer ist sie? Thia, die Elfen, oder die Menschen?) selbst nicht eben wohlwollend(da würd ich mir definitiv was anderes überlegen) betrachtete. Nicht, dass sie etwas gegen Menschen hatte, doch wie wollte jemand, der schwerlich(da würd ich mir nen anderes Wort überlegen) hundert Jahre lebte, einen guten Herrscher abgeben?
Ich könnte jetzt viel sagen, probier es aber Mal in der Kurzfassung...bei Fragen ruhig stellen:
1. Füllwörter vermeiden, wenn sie unnötig sind. Vorher genau überlegen ob das Wort wirklich viel zum Sinn des Satzes oder zum Inhalt beiträgt.
2. Die Adjektive nach Wichtigkeit auswählen. Am Anfang waren da ja zwei Beispiele mit der Spinne. Dort sind die Adjektive eher störend, als nützend. Sonst sind mir keine weiteren Dinge um Adjektive aufgefallen, wollte es aber noch einmal erwähnen, weil ich nicht weiß wie es im Rest des Textes aussieht.^^
(Aber der Satz ist mir beim Durchscollen gerade aufgefallen...das perfekte Beispiel:
Zitat:
In seinem modischen roten Wams und seinem grünen Umhang hätte der dickliche kleine Mann
Im Schreiben allgemein nach Qualität und nicht nach Quantität richten. ZWischen den Adjektiven fehlen immer die Kommas)
3. Das anderen Leuten, außer denen die dich kennen, die Story nicht gefällt könnte am Infodumping liegen^^ Am Anfang beginnst du mit der Spinne und schweifst dann in trockene Erklärung ab. Dabei solltest du dich fragen: Ist die Szene mit der Spinne wirklich wichtig? Sollten Infos nicht lieber Stück für Stück, an passenden Stellen eingefügt werden?
Hier ein Zitat: "Viele ANfänger machen den Fehler, kurz in die Geschichte einzuführen, meistens mit dem winzigen Ansatz von Spannung, was dann jedoch durch eine dicke Infowolke verdeckt wird. Da liest man vielleicht eine spannende Szene und dann kommt plötzlich die halbe Lebensgeschichte des Protagonisten zutage. Schlimmer noch, das Leben der Nebencharaktere, ausführlich erzählt. 90% dieser Infos sind davon auch noch meisten völlig irrelevant.
Natürlich gehören die Infos zu den Hintergründen dazu. Auf jeden Fall sogar. Aber bitte nicht alles auf einmal und vorallem nicht so, dass es einen aus der Geschichte herausreißt..
Immer mal wieder Infos einstreuen, in Nebensätzen, möglichst nicht, wenn gerade SPannung erzeugt werden soll. Dann interessiert niemanden, was der Protagonist mit der aktuellen Szene aus seiner Vergangenheit in Verbindung bringt. Wie es dann dazu kam, dass er überhaupt so handelt, wie er es jetzt tut. Nein." hier zum weiterlesen: Anfängerfehler von Autoren - Anfängerfehler:… - Anfängerfehler:… - Anfängerfehler:… - Kreatives Schreiben… - Kaius' Blog
Ich habe beim groben Überfliegen gesehen, dass du sehr oft und sehr stark in das alleinige "Auflisten" von Infos abschweifst.
4. Das bringt mich zu einem weiteren Punkt. Ich glaube, dass du auch im weiteren sehr viel erzählst, aber nicht zeigst. Show, don´t tell, sollte jedoch eher das sein, wonach man sich richten sollte

Jetzt zu Kleinigkeiten:
5. Wie sieht das Zimmer überhaupt aus? Wie Darnamur mit dem Feuer schon sagte, kann man als Leser annehmen, dass sie die Decke in Brand setzt. Das die Decke aus Stein ist, musst du noch erwähnen. Beschreibungen von etwas nicht einfach in einem anderen Satz hinzuquetschen, sondern passend einbringen.
6. Das Problem der Geschichte könnte sein (ich vermute es jetzt Mal) zum einen das Infodumping, zum anderen die Tatsache, dass sie lange Zeit nichts spannendes abzeichnet. Die Story plätschert so dahin, es werde Alltagsdinge von ihr berichtet, der Leser mit Hintergrundinfos bombardiert und Tatsachen aufgezeigt. Der allgemeine Leser möchte Spannung haben. Damit meine ich nicht unbedingt Action Szenen. Schon beschriebene Besonderheiten, in die der Prota verwickelt sein könnte oder was auch immer, können Spannung bringen. Alltagssituationen, Gespräche über politische Situationen, belanglose Dialoge und trockene Infos bringen jetzt bei mir jedoch keine Spannung auf^^

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Viele Grüße
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"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

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