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Alt 23.10.2011, 13:35
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Lelith atmete tief ein. Der Herrin sei dank, ihre Gebete waren erhört worden. Allerdings machte sie seine Bemerkung dem Erzmagier gegenüber misstrauisch. Was hieß hier „gegen den Erzmagier“? Wollte dieser Drow sich den derzeitig führenden Magier vom Hals schaffen?
Von einer Überraschung in die nächste. Stellte Lelith leicht amüsiert fest. Das Leben außerhalb der Akademie war doch recht Aufregend und nicht ansatzweise so langweilig wie sie gedacht hatte.
„Was wohl noch alles auf uns zukommt, meine Hübsche.“, flüsterte sie sanft zu Donea. Die Spinne mit deren Gift sich die meisten Probleme einfach aus dem Weg schaffen ließen, krabbelte über ihren nackten Unterarm nach oben bis zur Schulter. Von da suchte sie das heilige Tier der Göttin einen Weg in Leliths Haar.
„Wo ist Vhid?“, das der kleine Letrix fehlte, viel ihr erst jetzt auf. Suchend blickte sie sich um aber von dem kleinen Fehlte jede Spur. „Das darf doch nicht war sein!“, war der kleine Chaot etwa abgehauen? „Er hat doch nicht...“, unbewusst begann die junge Priesterin in der Zelle auf und abzugehen.
Er wird doch nicht hier in den Gängen herum schleichen? Das währe alles andere als gut...


***


Bücher, Bücher und noch mehr Bücher. Nichts, was Vhid interessant fand. Der Raum war voll von diesen dicken Wälzern; mache abgenutzt andere erst frisch bezogen und gerichtet worden. In der Luft hing neben Holzkohle, Staub Tinte und Papier auch der unverkennbare Duft von Magie.
Vhid spitze die Ohren und lauschte. Außer dem gemütlichen prasseln des Feuers in einem Kamin war nichts zu hören, er war wohl alleine.

Der junge Letrix schlich die Regale entlang, die sich in schwindelerregender Höhe in den Schatten verloren. Viele der Buchrücken waren verziert aber was die seltsamen Symbole bedeuteten, wusste er nicht.
Nein, hier würde er nichts finden, das die Situation seiner Herrin verbesserte noch seinen Magen füllte. Vhid machte Anstand zurück zu gehen und sein Glück woanders zu versuchen als er Schritte vernahm. Schlupflöcher gab es hier genug und so verschanzte sich die kleine Katze eilig in einem der Bücherregale. Wenig später öffnete sich die Türe und zwei Personen schritten herein.
Vhid konnte die beiden nicht sehen; dafür aber hören.

„Ist das Gespräch mit der Ratte schon beendete?“
„Noch nicht; aber ich erwarte den Bericht noch bevor die Kerzen gelöscht werden.“
„Das dauert mir zu lange, sorg dafür das derjenige der sich um die Ratte kümmert ein paar Nachhilfestunden bekommt.“, die Stimme kannte Vhid doch. Angestrengt dachte er nach.
„Er ist noch relativ jung...“
„Das ist mir egal.“, donnerte die bekannte Stimme. „Es ist mir egal wie, aber der Bursche verbringt die Nacht in einer Zelle. Ich will Ergebnisse und das Schnell!“
„Ja, Erzmagier.“, der Erzmagier also. Vhids Fell sträubte sich als er sich an den Mann erinnerte.
„Was hast du über die Priesterin herausgefunden?“, wollte der Magier wissen. Der andere antwortet zögernd: „Ich habe ihr noch nicht meine Aufwartung gemacht...“
„Warum?“, ein leises Klinken erklang, als würde man einen Schrank öffnen. „Sie ist eine Hohenpriesterin und bis jetzt lebt sie. Woher weiß ich, das sie die Gunst der Göttin nicht mehr besitzt? Ich möchte die dunkle Herrin nicht verärgern in dem ich Hand an eine ihrer Schützlinge lege.“, der Erzmagier antwortet mit einem Lachen; kalt und grausam.
„Sie wurde geächtet, glaubst du etwa das die anderen Priesterinnen sie jagen lassen würden, wen sie die Gunst ihrer Göttin noch besitzen würde?“
„Ich bin mir nicht sicher. Sie waren in den Katakomben und dort gibt es viele Seuchenspinnen. Warum hat sie das nahezu heil überstanden?“, beharrte der andere. „Die Göttin hatte viele Möglichkeiten, sie aus dem Weg zu räumen.“, ein Stuhl wurde zurückgezogen, der helle klang von Glas auf Glas erklang und wenig später erreichte Vhid der dezente Duft von Wein.
„Du machst dir zu viele Sorgen. Weder von der Priesterin noch von dem Magier geht Gefahr aus.“, behauptet der Erzmagier. „Ich will das beide Verhört werden und wen Folter nötig ist, dann wirst du diese eben anwenden. Wen ich mit den Ergebnis nicht zufrieden bin; nun, du weißt was das dann für dich bedeutet.“
„Selbstverständlich.“, das Rascheln von Kleidung erklang, die Türe wurde aufgezogen und Schritte entfernten sich. Nun war nur noch der Erzmagier in dem Raum.
Vhid blieb nichts anderes übrig als zu warten.
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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