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Alt 13.09.2011, 21:23
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Lelith blickte sich schweigend in der Zelle um. Großartig, wie gemütlich. Dachte sie bitter.
Jetzt sitze ich also hier fest. Warum hatte sie dem Magier nur vertraut? Männer brachten doch im allgemeinen nur Ärger. Merke ich mir für das nächste mal. Vorausgesetzt es gab ein nächstes mal.
Seufzend setzte sich die junge Priesterin auf den kalten Boden.
Suche Schutz und Rat bei der Göttin hat die Oberste Priesterin immer gesagt. Sie wird euch hören wen es ihr Wunsch ist.
Lelith schloss ihre Augen und begann langsam eine Melodie zu summen. Es war ein Loblied der Göttin welches Priesterinnen oft auch verwendeten um sich in einen Tracezustand zu bringen.
Langsam würden die Schreie der Ratte leiser und ihr Bewusstsein driftete ab. Stück für Stück entwich sie der Wirklichkeit und fand Schutz und Trost in der Dunkelheit.


***


Hedera hob seufzend ihre Kleider auf. Nym döste noch vor sich hin und tat so als würde er sie nicht beachten. „Wen jetzt wegen dir das Essen hinüber ist, kochst du dir selber etwas!“, zischte die junge Heilerin.
„Wen du meinst.“, endlich erhob sich der Meuchelmörder und schlenderte zur Küche. „Sieht noch gut aus.“, rief er ihr zu. „Gut, dann bring das Essen raus, ich habe Hunger.“, Hedera zog gerade die letzten Schnüre an ihrem Gewand fest. „Wie die Dame wünscht.“
„Hör auf dich über mich lustig zu machen.“, murmelte sie. Nym zuckte nur mit den Schultern. Er stritt eigentlich nie mit ihr; ging jedem Streit aus dem Weg. Wenn er das nur bei seiner Arbeit auch so machen würde... Schweigend setzte sie sich an den Tisch.
Allerdings kam sie nicht zum Essen. Noch eher sie die Gabel in den Mund gesteckt hatte, klopfte es energisch an der Türe.
„Wer auch immer gerade Stört, dem jage ich ein Messer durchs Herz.“, knurrte Nym. Er wollte seine Ruhe haben, wie Hedera belustigt feststellte. Kopfschüttelnd folgte sie ihm zur Haustüre.
Wer sie da störte, war schnell herausgefunden. Es war ein Bote von ihrem Lieblingsork. Oshnik.
„Was willst du?“
„Oshnik mich schicken. Es wichtig ist.“, plapperte der Goblin. Das grüne Wesen ließ Nym nicht aus den Augen. „Was will er denn? Ich dachte er bekommt die Sklaven erst heute Abend.“, Sklaven wurden in der Regel erst nochmal einige Wochen mit Fleischbrühe aufgepäppelt damit sie einen Gesünderen Eindruck machten. Erst kurz vor dem Mark wurde dann ein Heiler benötigt um der Wahre den letzten Schliff zu verpassen.
„Er nicht wollen Hedera. Er wollen dich und zwar hopp hopp.“
„Hopp hopp?“, fragte Nym leise, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen. Der Goblin schluckte. „Ähm ja. Hopp hopp. Es seie nötig... große... Gefahr...“. Der Bote wurde immer leiser.
Nym nickte nachdenklich. „Wir schauen uns das an, ja.“, meinte er nach einer weile zu dem Goblin. „Wir beide. Wen es einen Kampf gibt, ist ein Heiler nie fehl am Platz.“, der Bote vor ihrer Türe schien erleichtert zu sein. „Gut. Dann das ich sagen Oshnik und ihr zwei kommen dann nach.“, der kleine wollte sich schon abwenden aber Nym rief ihn zurück. „Noch was.“, fragend drehte sich der Goblin um. Und dass war sein Fehler.
Es ging schnell und ohne Blutvergießen. Die Giftnadel durchbohrte Problemlos das Hempt und fraß sich bis ins Herz. Der Goblin kippte um noch eher einen Laut der Überraschung hatte von sich geben können.
„Ichh asse es gestört zu werden.“, meinte Nym nur. Hedera schüttelte den Kopf. „Toll, jetzt haben wir eine Leiche vor der Tür liegen.“
„Und?“, schnell durchsuchte Nym den toten Goblin, nahm die wenigen Kupfermünzen an sich und schritt dann wieder ins Haus. „Ich entsorg die Leiche später. Jetzt lass uns erstmal zu ende essen. Wen Oshnik nur einen Goblin schickt kann es nicht so wichtig sein. Außerdem lasse ich mich nicht wie einen Hund her pfeifen.“
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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