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Alt 26.03.2011, 13:42
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Selbst wen sie hätte umdrehen wollen, hätte sie es nicht gekonnt. Der Gang war derart eng, das sie gerade so Vorwerts kam.
„War das wirklich nötig, Vhid?“, murmelte sie, während sie sich wieder durch einen Spalt zwängte. Der Letrix miaute nur. Natürlich, für ihn war das hier kein Problem, er war klein und wendig.
„Jetzt kriechst du sogar schon durch Staub und Dreck um einen Mann zu retten, du bist wirklich weit gesunken, Kind.“, meinte einer der Peitschen köpfe.
„Klappe!“, zischte sie wütend. „Ich weiß selber dass das hier unter meiner Würde ist!“, und damit hatte sie verdammt noch mal recht. Sie kroch hier durch einen halb eingestürzten Gang, auf Händen und Knien!
Sie, eine Hohenpriesterin der Göttin!
Vhid hatte sie zu diesem Gang geführt und war einfach hinter den Steinen verschwunden. Und Lelith, die an ihrem kleinen Letrix hing, war ihm gefolgt. Langsam beschliechen sie aber Zweifel, ob das klug gewesen war, schließlich war sie schon eine Gefüllte Ewigkeit in diesem engen Gang, deren Steindeck ihr jeden Moment auf den Kopf fallen konnte.
So wollte sie auf jedenfall nicht sterben.
Sie war dem Ende der Demütigung wohl sehr nahe, den Plötzlich erfüllte ein erschütternder Schrei das Gewölbe. Staub und kleine Steine rieselten auf sie herunter.
Lass die Steine über mir bitte noch da wo sie sind, erhabene Göttin! Bitte lass mich das letzte Stück noch schaffen! Betet sie stumm. Es waren gewiss einiges an Tonnen Gestein, das ihr andernfalls auf den Kopf fallen, und sie für immer begraben würden.
Scheinbar hatte der Magier gerade einen Volltreffer gelandete. Vhids Fell sträubte sich vor ihr und er suchte eilig in ihrer Tasche Schutz.
„Ich hoffe, ihr seit gut in Form.“, sagte sie leise zu der Peitsche. „Wir? In Form? Aber immer doch!“, kam die zweistimmige Antwort.
Sehr gut. Dann wollen wir mal nach unserem Magier sehen. Sehr vorsichtig näherte sie sich dem ende des Ganges und riskierte einen Blick in den Raum.
Es läuchtete ein Feuer, das ihr nach all der Dunkelheit schmerzhaft in den Augen brannte. Den Magier konnte sie leider nicht sehen, aber dafür den Grabwächter.
„Warte auf einen Günstigen Moment.“, raunte einer der Köpfe. „Überraschung und hinterhältigkeit sind hier gefragt.“
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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