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Alt 18.10.2010, 15:58
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Dark Umbra Dark Umbra ist offline
Drachenherz
Erforscher der Welten
 
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„Alarm!“
Alor schreckte aus dem Schlaf hoch.
Hatte er überhaupt geschlafen? Wie lange war es her, seitdem ihm die Augen zugefallen waren? Er sah bestimmt furchtbar aus – und genauso fühlte er sich auch.
Er ahnte schon, was los war: Sie hatten Tarius´ Kopf gefunden.
Dem Magier war klar, dass er sich nun zusammenreißen musste. Wenn sein Plan aufging, stand ihm entweder ein Kampf gegen die Soldaten und Magier oder eine ernste Auseinandersetzung mit Lutien bevor. Auf Hilfe von Seiten der Armee konnte er sich im zweiten Fall nicht unbedingt verlassen. Da er nicht genau wusste, was der Dämon im Petto hatte, war ihm die Armee als Gegner lieber – so seltsam das auch klingen mochte.
Schwerfällig stand Alor von seiner Pritsche auf und wankte aus seinem Zelt.
Die Sonne versprühte ihre ersten Strahlen über dem Heerlager, als er tief einatmete, seine übliche, gerade Haltung einnahm und in Richtung Totenfelder eilte.
Er war kurz vor dem Lagerrand, als Lutien, geführt von einem jungen Soldaten, vor ihm auftauchte.
Der Umhang! Panik machte sich in ihm breit. Er hatte den Umhang vergessen. Den Stofffetzen, den Alor am Fundort drapiert hatte, hatte er magisch verändert, sodass er wie abgerissen aussah, doch Lutiens Umhang war immer noch angeschmort.
Verdammt seien die Götter!, fluchte er innerlich und beschleunigte seine Schritte, sodass er nur noch dreißig Fuß hinter dem Dämon war. So müsste es gehen, die anderen Magier dürfen nur nichts bemerken.
Lutien selbst war damit beschäftigt, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, war also ebenfalls abgelenkt. Alor nutzte seine Chance und konzentrierte sich auf die versengte Ecke an Lutiens Umhang. Er spürte, wie sein Zauber funktionierte.
Alor atmete erleichtert aus und erreichte kurz nach dem Dämon Lutiens die Totenfelder.
„Was ist hier los?“, fragte der Magier, als ob er von Nichts wüsste. „Ich wurde von den Warnrufen geweckt – “ Er blickte an Lutien vorbei und starrte den aufgespießten Kopf entsetzt an. „Ist das Tarius?“
Alor war bewusst, dass das Blut aus seinem Kopf schwand. Er musste nun ziemlich blass aussehen. „Bei den Göttern...“
Manchmal ist es einfach zu einfach, glaubhaft zu lügen.
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