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Alt 07.09.2010, 13:26
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Kurbypoo Kurbypoo ist offline
Geschichtenschreiberin
Reisender aus der Zukunft
 
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Buch, das bis jetzt noch keinen Namen hat

Hier mal eine Leseprobe meines Buches ... wenn es fertig ist, werde ich mir natürlich noch einen passenderen Namen aussuchen

PROLOG:
Die Stiefel von tausenden Soldaten hatten ihre Spuren in den Landen Tenebras hinterlassen. Das Volk der Desorier war gewaltsam in das Nachbarland eingedrungen, und hatte die Einwohner auf die kleinen Inseln inmitten eines großen Wassergebietes gedrängt. Viele von ihnen hatten Widerstand geleistet, doch sie alle wurden von den Desoriern ermordet, gefoltert und gepeinigt, bis sie sich schließlich ihrem Schicksal ergaben. Nachdem das Land Desorien untergegangen war hatte man beschlossen, in das Land Tenebra zu gehen, das Land des puren Glücks, wie man zu dieser Zeit noch zu sagen pflegte. Doch diese Zeiten waren längst vergangen, und seitdem hatte sich vieles verändert. Ein Mann stach von allen besonders hervor: Kaiser Pravius der II, oder der Kalte Kaiser, wie man ihn seit der Eroberung Tenebras in den Armenvierteln nannte. Innerhalb der Mauern der kaiserlichen Stadt Beldor wurde er verehrt, vergöttert und geliebt, doch außerhalb der Stadt wurde er als blutrünstig, hinterhältig und zwielichtig betitelt. Neun Jahre vergingen, und Kaiser Pravius und seine Gemahlin Elanor bekamen ein Kind, eine kleine Tochter namens Asfaria, ein Kind das alles verändern würde…

EIN STÜCK VOM 1. KAPITEL:
Vögel zwitscherten, ein leichter Windstoß brachte die Zweige der Bäume zum schaukeln. Asfaria stand am geöffneten Fenster ihrer Kammer und beobachtete einige badende Fayakeda dabei, wie sie ihre breiten schönen Köpfe in die Sonne streckten. Ihr eigener Drache Damrian, ein anmutiges hellgrünes Fayakeda, war auch dabei. Von ihrer Kammer aus hatte sie einen guten Ausblick auf das Fayakedagehege, mit dem großen Teich und der Wiese mit den vielen duftenden Blumen. Damrian breitete die Flügel aus, die nicht zum Fliegen, sondern zum Lenken im Wasser gedacht waren, denn das Fliegen gehörte leider nicht zu den vielen unterschiedlichen Eigenschaften der Fayakeda. Asfaria erwischte sich dabei, wie sie ebenfalls ihre Arme austreckte. Zu gerne wäre sie genauso frei und unbeschwert wie die Drachen gewesen, die dort unten so glücklich schienen. Plötzlich hörte sie Schritte auf dem Gang. Sie blickte ein letztes Mal nach unten, dann schloss sie so leise wie möglich das Fenster und warf sich zurück auf ihr Bett. Die Tür öffnete sich mit einem kaum zu vernehmende Quietschen und Verilia, ihre pummelige Dienstbotin, trat ein. Langsam und vorsichtig ging sie auf Asfaria zu. „Guten Morgen, Hoheit. Ich hoffe, ich habe Euch nicht zu früh geweckt“ Dass Verilia sie gar nicht geweckt hatte, vermochte Asfaria jedoch nicht zu sagen, ihr Vater, Kaiser Pravius, mochte es nicht, wenn seine Tochter schon am frühen Morgen wach war. Weshalb wusste Asfaria nicht, doch seitdem sie von Pravius‘ Berater und Spion Sidiosus als kleines Kind dafür geschlagen wurde, dass sie im Palast umhergegangen war, hielt sie es für besser zumindest so zu tun, als ob sie schliefe. Inzwischen war sie eine Meisterin im Vortäuschen geworden. „Guten Morgen.“, erwiderte sie und gähnte ausgiebig. Verilia streckte ihre Hand aus, um Asfaria aus dem Bett zu helfen. Nachdem man sie ins Bad gebracht hatte, kehrte Asfaria erneut in ihr Zimmer zurück, wo Verilia sie schon mit einem Paket im Arm erwartete. „Das hat Euer Vater mir gegeben. Es wurde für Euch von einem der besten Schneider in Beldor gefertigt.“ Asfaria nahm das Päckchen und öffnete es. Heraus kam ein lindgrünes Kleid mit hübschen weißen Stickereien und weiten Ärmeln. „Gefällt es Euch?“, fragte Verilia, die das Kleid unverwandt anstarrte. „Es ist wunderschön“, antwortete Asfaria. Als sie sich endlich in das enganliegende Kleid gezwängt hatte, klopfte es. Es war Shiopar, ein Soldat mit durchdringenden dunkelblauen Augen und schulterlangem braunem Haar. Er verbeugte sich vor Asfaria. Sie lächelte. Verilia verließ den Raum. „Seid Ihr bereit, Hoheit?“, fragte Shiopar. Anstatt zu antworten öffnete Asfaria jedoch das Fenster, um noch einmal die frische Luft einzuatmen. Minuten vergingen, und Asfaria wusste, dass Shiopar hinter ihr langsam ungeduldig wurde. „Stell dich doch zu mir“, rief sie ihm zu. Zögernd kam Shiopar näher und schaute aus dem Fenster. „Ist es mir gestattet Euch eine Frage zu stellen?“, fragte er. Asfaria nickte. „Warum seht Ihr an einem so schönen Tag so bedrückt aus? Es ist doch Euer Geburtstag.“ Asfaria drehte sich um und atmete tief durch. „Und eben dies ist es, was mich so bedrückt – es ist mein Geburtstag, und ich denke, ich weiß, was heute passieren wird.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ das Zimmer, die Tür knallte hinter ihr zu. Asfaria lief und lief durch die prunkvollen Gänge des Palastes bis sie schließlich vor einer eisernen Tür stand. Asfaria öffnete sie und trat in das Fayakedagehege, wo sie sich auf einen Stein setzte und verschiedene Muster ins Wasser zeichnete. Wenn sie einmal Zeit für sich fand, dann ging sie stets zu den Fayakeda. Alles hier war so seltsam ruhig, und doch konnte man von überall her Geräusche vernehmen. Bienen, Vögel und das Plätschern des Wassers.

Ein Fayakeda ist übrigens eine Art Wasserdrache, falls es im Text noch nicht klar wurde
Freu mich auf Lob & Kritik
Kurbypoo ♥
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