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Alt 02.05.2010, 21:11
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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„DU!!“, Hyrr machte Anstand den Magier zu schlagen. „Ja, ich kenne einen sicheren Ort. Er liegt ganz in der nähe. Wen ihr mir folgen würdet?“, antwortet Sazariel. Bei diesen Worten hielt er Hyrrs Arm fest und zerrte sie von Istovir weg.
„Los lassen!“, tobte die Zwergin. „Anstatt zu helfen, hat er sich verdrückt!“
„Hyrr, komm jetzt!“, Sazariel wirkte leicht genervt. Sie atmete tief ein, ballte die Faust und hob sie in Richtung des Magiers. „Warts nur ab, ich werde mich schon noch revanchieren!“, zischte sie.
„Hier lang.“, Sazariel eilte die Gasse entlang. Hyrr hatte mühe, mit den langen Beinen der beiden Dunkelelfen schritt zu halten. Verdammte, langbeinige, Spitzohren. Warum müsst ihr immer so große Schritte machen? Fluchte sie stumm.
Weder Sazariel noch der Magier nahmen Rücksicht auf die kleine Zwergin. Nicht, das Hyrr Rücksicht nötig, oder sie von einem Elf angenommen hätte, dennoch ärgerte sie sich.
Wo führst du uns hin Sazariel? Ich kenne viele deiner Verstecke und keines liegt in der Richtung, in der du uns führst. Hast du wieder etwas vor, von dem ich nichts weiß? Grübelte Hyrr.
Oder hast du dir ein neues Versteck zugelegt? Könnte es auch das Haus einer Geliebten sein? Bei dieser Möglichkeit rannte es ihr kalt den Rücken herunter. Sazariel liebte Gefahren über alles. Alle Damen, mit denen er nähren Kontakt pflegte, waren auf irgendeine Art gefährlich. Entweder hatten sie einen hohen Rang, übten einen gefährliche Berufe aus oder wurden von der Gesellschaft gejagt. Letzteres traf auch auf Lelith Mutter zu.
„Wir sind da.“, Sazariel war vor einer Hauswand stehen geblieben. „Wo ist die Tür?“, ein geheimnisvolles lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Geh einfach durch die Wand Hyrr.“, misstrauisch schaute sie ihren Freund an. „Wen du meinst...“, langsam schritt sie auf die Mauer zu. Doch zu ihrer Verwunderung machte ihre Nasenspitze nicht Bekanntschaft mit dem Putz auf der Wand. „Verdammte Magie!“, entfuhr es ihr.
Der Raum vor ihr war mit weichen Teppichen ausgelegt. Die Möbel waren alle aus massivem, leicht rötlichen Holz. Als Hyrr den Raum betreten hatte, hatten sich Lampen mit blauen und grünen Lampenschirmen entzündet und erhellten den Raum mit angenehm erfrischendem, kühlen Licht. Hinter der Zwergin kamen auch die beiden Dunkelelfen.
„Zu meinem Bedauern kann ich leider nur einen Blutwein anbieten und etwas Zuckergebäck.“, Sazariel ging auf einen Schrank zu und öffnete ihn. Teure Kristallgläser standen hinter der Tür sorgfältig aufgereiht. „Jetzt lass mal deine Arm sehn!“, Hyrr entschied sich, den Magier einfach zu ignorieren. Sazariel stellte die Gläser und eine Flasche Wein auf den Tisch, setzte sich und bot dem Magier ebenfalls einen Stuhl an. Hyrr ließ die Dunkelelfen machen. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Holz in Sazariels Oberarm.
„Ich hoffe, du hast wenigstens Verbände da?“
„Hab ich.“, er erhob sich und verschwand im hinteren Teil des Raumes. Als er kurz daraus wieder zurück kam, hatte er Hyrre ein Verbandskasten mitgebracht. „Sehr schön.“, Hyrr untersuchte die Wunde. „Glück gehabt, der Bolzen hat den Knochen verfehl.“, sie konnte den Bolzen durch den Arm drücken. Mir Handgriffen, die sie seit vielen Jahren beherrschte und so schon fast Routine waren, drückte sie den Bolzen durch das Fleisch, desinfizierte die Wunde und verband sie anschließend. Sazariel gab keinen einzigen Laut von sich. Er beobachtet den Magier.
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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