Thema: Frostzauber
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Alt 10.03.2010, 18:23
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Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
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Heyho,
da bin ich nu wieder zurück aus meiner Klausurenzeit und nun auch hoffentlich wieder öfter hier.... habe mir daher als erstes mal deinen Text durchgelesen

Zunächst einmal, so wie Sodalith davor, wäre es sehr schön, wenn du Absätze einbauen würdest. Z.B. werden grundsätzlich Absätze vor einer neuen wörtlichen Rede gesetzt oder wenn ein gewisser "Handlungsabschnitt" eine Art Ende hat, bzw. i.wie in sich geschlossen ist und ein neuer Blickwinkel sozusagen auftritt (ich glaub das ist unglücklich formuliert, aber ich denke mal, du weißt was ich mein ^^).

Mir gefällt übrigens der Titel... er hat i.wie was geheimnisvolles

Zitat:
Ihre weißen Finger berührten den Kristall, der in einer silbernen Fassung um ihren schmalen Hals.
...um ihren schmalen Hals lag. (Verb fehlt)
Zitat:
Er hatte unzählige Wunden im Gesicht und seine Augen waren halb geschlossen. „Bringt den Zauberer zu mir!“ Er wurde vor die Empore geworfen,
Dieser Einwurf der wörtlichen Rede erscheint ein wenig unpassend an der Stelle... es wirkt holprig, vor allem weil man zunächst bei dem letzten Satz denkt "wer ER?"...es unterbricht die Erzählung i.wie, es sei denn du greifst die nach der wörtlichen Rede wieder passend auf.

Zitat:
„Halt den Mund, du unfähige Hexe! Tu zur Abwechslung mal was Nützliches und finde den geflohenen Jungen!“
Dieser Einwurf verwirrt i.wie aufgrunddessen, dass man keine weiteren Infos erhält... man denkt bei dem Satz zunächst man hätte i.was überlesen... würde noch i.nen Satz von ihr (oder als Erzähler erzählt) hinzufügen, der ein wenig Licht ins Dunkel bringt. I.ne Andeutung oder so, dass man nicht vollends auf dem Schlauch steht

Zitat:
Da war ein Flüstern, ein Wispern, nein, es war weniger; es war ein Hauch, ein Lied, das über Kilometer vom Wind durch ein offenes Fenster geweht wird.
Ein sehr schöner Satz... aber i.wie ist da ein Zeitfehler enthalten. Das "wird" ist Präsens, du schreibst aber im Perfekt.

Das sind ja nicht wirklich wichtige Dinge gewesen, die ich da angemerkt habe, daher schreibe ich noch meine allgemeine Meinung dazu:
Ab und an, je nach Sätzen erscheint es einem, als hätten zwei verschiedene Personen diesen Abschnitt geschrieben. Eine Person, die eine gute Wortwahl hat, schöne Sätze formulieren kann und Stimmung hervoruft, und eine andere, die Anreihung von kurzen Sätze mag und "überhastet" erzählt.
Beispiel zu der guten Wortwahl hab ich dadrüber im Zitat genannt, hier mal ein Ausschnitt zu deiner "anderen Schreibweise":
Zitat:
Der Wind blies kalt und trug ein paar Schneeflocken mit sich. Der Mond leuchtete hell. Nur das Getrippel von Schuhen war auf dem glatten Palastboden zu hören. Eie Frau schritt ungeduldig auf und ab. Endlich wurden die großen Flügel der Halle geöffnet und jemand trat ein.
Das klingt wie ein Statusreport... das Aufzählen von Fakten, ohne einen direkten Bezug zueinander herzustellen. Z.b. ist es gerade eher unwichtig, das der Wind kalt ist und der Mond scheint, die Geschehnisse spielen sich schließlich im Palast ab. Entweder du stellst einen direkten Bezug zueinander her, oder aber du beschreibst lieber das Innere des Palastes. Ich weiß... viele fangen gerne mit dem Mond, dem Wetter, nem Sonnenuntergang o.ä an, aber nicht immer ist das sinnvoll
Zitat:
Damit verschwanden Serive und ihr buckeliger Begleiter. Das Mädchen blieb allein zurück. Ihr Atem bebte vor Angst. Die Königin kam immer näher. Irgendwann berührte ihre kalte Hand ihrer Schulter.
Dies ist auch ein Beispiel dafür... einfach noch weiter in die Situation hineinversetzen und mehr "Leben" in das Ganze bringen... Die Sätze sind kurz und abgehackt, auch hier wieder die beiläufige Erwähung von Geschehnissen, die man mit ein, zwei Sätzen "realistischer" für den Leser darstellen kann. (sozusagen eine stärkere Bindung zum Erzählten aufbauen kann)

Mir fehlt, wie auch kurz angedeutet, ein klein wenig die Beschreibung der Umgebung. Wo befinden sich die Personen da genau? Ja, in einem Palast, aber was ist das Besondere in seinem Inneren, ist es düster, ist es hell gestaltet, sind vielleicht Mosaike i.wo, Wandbehänge, Fensterfronten usw. und so fort.
An den Beschreibungen dann nicht mehrere Seiten auslassen, sondern sie geschickt in die Situation einbringen und dem Leser mehr erzählte "Bilder" verschaffen.
Du kannst beschreiben, mach was draus ;-) !

Interessant ist die Geschichte vom Inhalt auf jeden Fall...
Ich fände es nur persönlich sehr schön, wenn du auch nicht die Hintergründe der "bösen Person" außer Acht lassen würdest, d.h. nicht einfach sagst "Ist halt böse und knechtet alle", sondern auch das "warum" und das "wie" nicht weglässt. Leider ist das des öfteren Mal der Fall in Büchern. Da gibts dann halt den ultimativen Bösewicht, der halt einfach böse ist und die Guten versuchen ihn zu töten/zu stürzen, was dann am Ende eintritt und alle sind glücklich
Aber das ist halt eine persönliche Meinung

Wenn du was neues einstellst (und der TExt wieder so schön kurz ist, was ich toll find ), dann lese ich gerne weiter.

Ich hoffe meine kleine Kritik stört dich nicht. =D

Viele Grüße
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."


Geändert von Orendarcil (10.03.2010 um 18:25 Uhr)
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