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Alt 24.01.2010, 20:47
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Verdammt! Das sieht übel aus!
Lelith war hinter einem Felsen in Deckung gegangen. Akzerin hatte sie außerhalb der Akademie zu einer Höhle gebracht.
Und der jungen Priesterin erzählt, das sie nun kämpfen musste. Sie hatte ein Zeitlimit, in dem sie die Herrin besiegen musste.
Nun fand sich Lelith in einem Kampf mit ihrer Lehrerin wieder.
Die Herrin hatte zwei niedere Dämonen gerufen, eine magische Sanduhr auf einen Felsen gestellt und den Kampf dann begonnen.
Lelith hatte eine aufgeplatzte Lippe, ihre „Buße“ - Verletzungen blutete wieder und ihr linker Knöchel war verstaucht. Ansonsten war sie aber noch in guter Verfassung.
„Du versteckst dich?“ spottet die Frau. „Komm raus Lelith und zeig mir, das du den Titel mit würde tragen wirst.“
Lelith verzog den Mund. Sie hatte ihre Göttin um eine Tarnung gebeten. Noch konnte weder die Herrin, noch die Dämonen sie sehen.
Aber sie näherten sich ihrem Versteck.
Was mach ich jetzt? Wen ich sie nicht bald besiege, fliege ich durch...
„Die Zeit ist bald abgelaufen, Kind.“ rief die Dunkelelfe.
Lelith durchforschte ihren Kopf, dabei erinnerte sie sich an eine Straßenbrügelei, die sie bei einem verbotenen Ausflug beobachtet hatte.
Das könnte funktionieren. Wen nicht, war es das.
Sie setzte alles auf eine Karte.
Lelith schloss kurz die Augen, schickte ein Stoßgebet zu Orbb'Valsharess und trat dann aus ihrer Deckung. „Hier bin ich, Herrin. Fangt mich, wen Ihr könnt!“ mit diesen Worten rief sie die Angeborenen Fähigkeiten ihrer Art zu Hilfe und schwebte Richtung Decke.
Wie sie erhofft hatte, folgte die Herrin ihr. Lelith zog ein Pergament aus einer Tasche und begann eilig die darauf stehenden Wörter auszusprechen.
Die beiden Dämonen waren kurz verwirrt. Der Zauber aus der Schriftrolle würde die beiden Wesen nur einen kleinen Moment davon abhalten, ihr zu folgen. Aber es war dieser Moment, den sie brauchte.
Lelith grinste und öffnete ihre Hand. Feiner Sand landete genau im Gesicht ihrer Gegnerin.
Die Herrin schrie erschrocken auf. Lelith wusste, sie hatte nicht viel Zeit, weshalb sie ihren Stab eilig schwang und die Priesterin entwaffnete.
Dennoch verbiss sich eine der Köpfe schmerzhaft in ihrem Bein.
„Ihr seit tot Herrin.“ keuchte Lelith als sie sah, dass die Dämonen wieder zum Angriff übergingen. „Ja, ich bin tot...“ Akzerin landete und versuchte den Sand aus ihren Augen zu bekommen.
Die beiden Dämonen blieben stehen. Lelith warf ihnen einen kurzen Blick zu.
Es waren niedere Dämonen, deren Aufenthalt in dieser Welt begrenzt war.
Wie konnte sie die Dämonen beschwören? Ich sehe weder einen Bannkreis noch sonst etwas.
Lelith trehte sich um. „Hier Herrin.“ sie reichte ihr ein Tuch. „Das war eine gute Idee.“ lobte sie Akzerin, sobald sie wieder sehen konnte. Sie schickte die Dämonen zurück und gewährte Lelith eine kurze Verschnaufpause.
„Herrin, wie habt ihr die Dämonen so schnell zu Hilfe rufen können?“ fragte die angehende Hohenpriesterin. „Ich habe sie nicht gerufen. Schau mal nach da hinten.“ Lelith gehorchte. Auf einem erhöhten Felsen konnte sie die schwachen Umrisse von Personen ausmachen.
„Ihr hab sie nicht gerufen, sondern sie rufen lassen?“
„So ist es Kind. Die dortigen Priesterinnen haben sich auf diese Prüfung vorbereitet. Noch während du geschlafen hast, haben sie bereits mit dem Beschwören begonnen. Denn ersten Teil hast du bestanden. Es gibt nicht viele, die mich besiegt haben.“ Lelith nahm das Lob mit einem Kopfnicken an.
Sie war gerade dabei, ihre Handgelenke zu verbinden.
„Der zweite Teil wird sofort beginnen. Komm, meine Schülerin.“ ohne auf Lelith zu warten, lief die Leiterin der Akademie los. Lelith humpelte hinterher.
„Was erwartet man nun von mir?“
„Ich werde dir ein Gift verabreichen und du muss das Gegengift herstellen.“ antwortet sie ihr. „Es wird dich nicht umbringen, so viel solltest du wissen. Aber es wird dich mehrerer Stunden außer Gefecht setzten, wen du es nicht neutralisierst.“
In einem kleinen Raum reichte ihr die Herrin eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit. Sie gab Lelith drei Tropfen zu trinken.
„Die Zeit läuft.“
Lelith versäumte keine Zeit.
Das Gift schmeckte bitter, also konnte sie ein paar bereits streiche. Es war eine klare Flüssigkeit, was die Liste erneut kürzte.
In Gedanken ging sie alle Gifte durch, die sie kannte, und nebenher horchte sie auch in ihren Körper hinein.
Das erste Anzeichen war ein Taubheitsgefühl auf der Zunge. Erneut konnte sie einige Gifte ausschließen.
Da es nicht tödlich wirkte, sondern der Betäubung diente, wusste Lelith bald, was sie zu tun hatte.
Sie begann eilig damit, verschiedene Pflanzen zu zerstampfen. Da ihr für das Trocknen die Zeit fehlte, setzte sie gekaufte Kräuter ein, die bereits getrocknet waren.
Die Herrin beobachtet sie genau. Lelith ignorierte sie.
„Ich bin fertig.“ das sprechen viel ihr schwer.
„Dann trink das Gegengift, und wir werden sehen, ob du gute Arbeit geleistet hast.“ lautet die kühle Antwort.
Das Taube Gefühl wich langsam aus ihrem Gesicht. Lelith seufzte erleichtern auf.
„Gut. Kommen wir zum letzten Teil. Hier wird sich zeigen, ob dich die Göttin auch wirklich will.“
Lelizh folgte ihr zur Arena.
„Du wirst eine der dortigen Leichen mit Zin-Carla wiederbeleben und einen Gefangenen Töten lassen.“ sagte die Herrin. „Wähle die Leiche mit bedacht und stell sie wieder her.“
Lelith schluckte.
Zin-Carla! Und dann auch noch die Leiche wiederherstellen!
„Bedenke Lelith, dies ist eine Prüfung um deinen Glauben zu testen! Wen die Göttin es will, wirst du es schaffen.“
„Das mag sein, aber ich soll eine Leiche alleine wiederherstellen? Ist das nicht etwas zu viel verlangt, von einer jungen Priesterin wie mir?“ Lelith erntete spottendes Lachen. „Natürlich its es schwer, mein Kind. Aber in diesem Fall bist du nicht ganz alleine. Es werden dich drei Noviezen aus dem ersten Jahr unterstützten.“ Lelith nickte nur.
Sie ging zu den Särgen. Es waren Krieger und Magier, aber Lelith schätzte, das auch Bauern darunter waren.
Sie begutachtet alle noch einmal, bis sie ein Skelett auswählte.
Zwei Diener brachten die Knochen zu ihr.
„Zin-Carla verlangt ein Opfer.“ sagte sie zu der Herrin. Diese wies eine Reihe von Gefangene.
„Wähle auch das Opfer mit bedacht.“
Lelith schriet die Reihe ab. Es gab Menschen, Zwerge, Orks, Goblins, Drows und...
Lelith blieb sofort stehen.
Eine Oberflächenelfe?
Sie war noch jung. Vermutlich hatte sie noch nicht einmal ihr 16 Lebensjahr beendet. Die Haare waren kupferfarben, die Augen von einem tiefen blau.
Gab es ein besseres Opfer als eine der verhassten Oberflächenelfen? Lelith wollte sie schon auswählen, als plötzlich Marius Gesicht vor ihr erschien.
Hatte er nicht gesagt, Drows seien grausam? Und die Oberflächenelfen seien nett?
Zweifel stiegen in ihr auf, und obwohl er sie bestohlen hatte, musste sie an seine Rede denken.
Lelith ging weiter.
Zin-Carla verlangte ein Opfer! Ein Lebendes!
Bei ihrer Zweiten Runde hatte sie sich entschieden.
„Ich nehme sie!“ dabei wies sie auf eine Dunkelelfe, neben dem Mädchen.
„Die Göttin hat nur wenig für unsere Verwandten an der Oberfläche übrig, aber noch mehr verachtet sie die Abtrünnigen! Ich will die.“
Natürlich werte sich die Frau mit allen ihren verbliebenen Kräften. Schließlich wusste sie, was sie erwartet. Aber es half nichts. Man brachte sie in einen Raum, in dem Lelith ihr Ritual begann.
Der erste Teil, war der einfachste. Sie rief nach einer Dienerin der Göttin, die ihre Bitte weiterleitet und Opferte dann die Frau.
Der zweite war schon wesentlich schwieriger.
Das Skelett lebte wieder, musste aber zuerst mit Muskeln und Haut ausgestattet werden.
Lelith zog Schriftrolle um Schriftrolle zu Hilfe.
Nachdem sie ihre Schriften aufgebraucht hatte, begann der schmerzhafte Teil.
Lelith begann zu beten. Sie bat die Göttin um die Kraft, den Krieger zu vervollständigen.
An sich, war das einfach. Doch die Göttin handelte meist durch die Priesterin.
Und sandte die Göttin ihre Kraft durch den sterblichen Körper, belastet dies diesen. Gebete waren daher begrenzt und konnten je nach stärke sogar nur in einer Gruppe abgehalten werden.
Die Mädchen an Lelith Seite waren alle noch unerfahren und konnten ihr nur begrenzt den Schmerz abnehmen. Dazu kam, das sobald die Leiche einsatzbereit war, die Novizen sie verlassen würden.
Am Anfang war es nicht so schmerzhaft. Der Körper hatte bereits den größten teil seiner Muskeln wieder. Organe und Blutgefäße lies Lelith weg. Die lebende Leiche benötigte das nicht.
Erst nachdem der Krieger seine Haut hatte, fingen die ersten Schmerzen an.
Lelith ignorierte sie und nahm die Leiche in Besitz.
Sofort wurde sie mit der Identität des Mannes auseinandergesetzt.
Lelith wusste sofort, das er ein Waffenmeister war, und sein Leben für seine menschliche Geliebte und die gemeinsame Tochter geopfert hatte. Und sie wusste auch, das sein Herz auf Rache sahnte.
„Hier.“ die Herrin führte sie zur Arena.
Ein Mensch, ein Barbar hatte man bereits bewaffnet.
„Die Prüfung hat sich etwas geändert, du wirst alle töten, die wir in die Arena schicken.“ Lelith schloss die Augen und begann ununterbrochen Gebete zu murmeln, während ihr Krieger kämpfte.
Es war ein sehr kompliziertes unterfangen. Mal musste sie eine Hand wiederherstellen, dann ein Bein. Und immerwieder drohte er ihr die Kontrolle zu entreißen.
Lelith verlor bald jedes Zeitgefühl. Das einzigste, was sie noch wahrnahm, waren die Schmerzen.
Sie flossen durch ihren Körper und verbrannten sie langsam von innen nach ausen. Der letzte Teil der Prüfung verlangte Lelith ihre letzten verbliebenen Kräfte ab.
„Es ist Vorbei. Du hast bestanden.“ die Stimme kam von sehr weit her. Lelith gab die Leiche frei.
Dann öffnete sie die Augen. Sofort schaute sie zu einer Sanduhr.
Eine Halbe Stunde! Ich habe den lebenden Geist nur eine Halbe Stunde kämpfen lassen und bin schon am ende meiner Kräfte! Nun begriff sie, warum nur die Stärksten Mütter Zin-Carla überlebten. Die halbe Stunde war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen.
„Geh und säubere dich. Ich werde eine Dienerin schicken, wen die Zeremonie beginnt.“
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.

Geändert von Snowsong (25.01.2010 um 15:41 Uhr)
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