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Alt 20.11.2009, 20:40
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Bardin Bardin ist offline
Geschichtenerzählerin
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 11.2009
Ort: wo die Träume flügge werden
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Fortsetzung

Leona blickte ihre Freundin erschrocken an.
„Du willst gehen!“
„Ja“, meinte Estana schuldbewusst, „s’Ochenon will uns zur Gilde bringen.“
„Er ist einer der mächtigsten Magier überhaupt!“
„Ich weiß.“ Estana sah zu Boden.
„Wird er euch auch unterrichten?“
„Keine Ahnung.“ Sie lachte, „Erst einmal gehen wir zur Gilde, dann sehen wir weiter.“
„Ich wünschte, ich könnte mitkommen“, sagte Leona verträumt, „Aber das ist wohl hoffnungslos.“
„Wer weiß? Vielleicht hast du auch eine Gabe, und sie ist bloß noch nicht aufgetreten!“
Leona knuffte Estana in die Seite.
„Mach mir keine Hoffnungen, ich weiß, dass ich niemals Magie beherrschen werde. Ich sollte mich einfach für dich freuen.“
„Komm uns doch besuchen.“
„Ganz sicher! Ich lasse dich dort nicht alleine umherirren. Es ist bloß…“
Sie biss sich auf die Lippe.
„Die Reise ist ja ziemlich lang“, schloss sie.
„Möchtest du die ganze Zeit in dieser kleinen Stadt bleiben? Du findest bestimmt einen Weg. Ich dachte, du wolltest einmal nach Akletay - das ist doch ganz nah bei Snechna.“
Leona nickte: „Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
Sie lächelte.
„Schreib mir wenigstens – damit ich weiß, was du so alles erlebst.“
„So oft wie möglich, versprochen.“
Estana hielt inne und blickte zum Himmel.
„Wir haben lange geredet. Aber ich muss los, nach Hause. s’Ochenon will sehr früh am Morgen kommen.“
Leona nickte langsam.
„Also dann…“
Sie drehte sich um und umarmte ihre Freundin ein letztes Mal.
„Machs gut.“
„Leb wohl.“
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Allein die Existenz von irgendetwas ist das größte Wunder; die Materie, die sich selber formt, das größte Geschenk; die Materie aber, die auf sich selbst herabblickt und denkt, das größte Paradoxon.

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