[Lazarus]

Da anscheinend keiner mit ihm reden wollte, der Mensch verließ gerade das Lager und der Rest war gerade am Schlafen, oder zumindest kurz davor, nur noch der Verrik hielt einsam Wache am Feuer, versank er wieder in seinen dunklen Erinnerungen. Er war noch nie jemand gewesen, der andere mit seinen Gefühlen belasten wollte und mit Sicherheit hätten ihn die anderen sowieso nicht verstanden, der Verrik am aller wenigsten, trotzdem musste er etwas tun um sich abzulenken und um seinen Kummer rauszulassen. Deshalb fing er an leise einte traurige Melodie zu summen, die man durchaus als Klagelied interpretieren konnte. Davon ermutigt, dass keiner der anderen von seinem Tun wach wurde, flocht er Worte seines Volkes in das Lied mit ein, die von Tauer und Leid handelten, wobei ihm unbemerkt ein paar Tränen aus den Augen kullerten. Langsam erstarb seine Stimme, aber noch immer hallte die Musik in seinem Kopf wieder. Vorsichtig raffte er es sich aus seiner liegenden Position auf. Vor dem Feuer kniend biss er alle Zähne zusammen um dann mit einer ruckartigen Bewegung aufzuspringen. Der Schmerz der daraufhin durch sein gepeinigtes Rückrat schoss war unbeschreiblich und zu seinen Kummertränen gesellten sich jetzt auch noch andere hinzu. Aber der körperliche Scherz verdängte vorübergehend seinen seelischen. Vor Schmerzen leicht schwankend bewegte er sich näher zu Shayrazins hin. Du schlafen kannst wenn du willst, ich übernehmen zwei Wachen, bot er ihm an.