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Alt 14.07.2009, 21:38
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Black Butterfly Black Butterfly ist offline
Goetterbote
 
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So, hier ist der Anfang von Buch 2. Um es mal so auszudrücken: es ist gleichzeitig eine Art Prolog und Epilog.


Zweites Buch

Prolog, Pt I
Traumsterben

Ein Gang
Verschlossene Türen
Die, öffne ich eine,
Ins Leere führen

Ein Schritt vorwärts
Ein Tritt ins Leere
Der Gang endet
Ich fliege abwärts

Fallend sehe ich szenenhaft
Die Stationen meines Lebens
Triumph, Versagen
Nie so nah beeinanderlagen

Noch immer kein Boden in Sicht
Um mich herum nur dieses kalte Licht
Gedanken zerspringen in Scherben
Muss ich denn nun endlich sterben?

Abrupt endet der Fall
Liege, mal wieder
Schweißgebadet in meinem Bett
Mein Herz rast
Mein Kopf zerspringt
Beruhige mich langsam
Schlafe wieder ein


Prolog, Pt II
Scherbentraum

Erneut träume ich
Sehe einen Mann
In einer dunklen Gasse gehen
Eine Stadt, zeitlos, schön
Gehüllt in dunkelste Nacht
Kann bald fast nichts mehr sehen

Ein friedliches Bild
Das sich mir bietet
Sehnsucht erfasst mich
Neid auf diesen Menschen
Der ungestört all das genießt
Gehe auf ihn zu-

Und kippe nach vorne
Mir wird schwarz vor Augen
Ich pralle schmerzhaft auf
Schwankend seh ich mich um
Bin wieder in dem Gang gefangen
Er scheint verändert, älter
Auch wird es immer kälter

Versuche, eine Tür zu öffnen
Vergeblich, meine Hände frieren
Beinahe am Griff fest
Schreie, rufe, renne
Hat dieser Wahnsinn denn kein Ende?

Panisch renne ich weiter
Komme scheinbar nicht von der Stelle
Es kracht und ächzt
Das Gemäuer stürzt ein

Inmitten der Trümmer
Entdecke ich ein Fenster
Schwebend in der Luft
Ich schaue hindurch
Erblicke mich selber
Im Bett liegend
Friedlich schlafend

Ein Lachen entfährt mir
Grausam, verächtlich -
Mir? Wieso lache ich?
Panik überschwemmt mich
Als ich das Zerren des Erwachens spüre.


Prolog, Pt III
Traumscherben

Sehe sie vor mir
Renne ihr nach
Mein Körper bewegt sich
Ohne Kontrolle
Meine Gedanken zerspringen
Ohne Sinn

Gleich habe ich sie eingeholt-
Ich? Welches Ich?
Warum verfolge ich sie?
Bleibe stehen, ringe um Atem
Verwirrt, wie benebelt

Will die Gedanke ordnen
Doch es gelingt mir nicht
Brennender Schmerz durchfährt mich
Als würde ich mich an ihnen schneiden
Wie an Glasscherben
Oder Traumscherben

Mit diesen Gedanken wache ich auf
Und weiß, dass es keine Träume waren
Der Turm, die Verfolgung
Die Insel, der Vampir

Ich verliere die Kontrolle über mich
Und kann nichts dagegen unternehmen
Die Mordserie - war ich das?
Mir bleibt nur ein Weg offen
Um weiteres Unheil zu verhindern
Der letzte Weg ins Licht
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