Fantasy-Foren
Startseite Registrieren Hilfe Mitgliederliste Kalender
Grafik Grafik
 
Zurück   Fantasy-Foren > Fantasy Foren > Literatur, Lyrik und Kunst

Eine zweite meinung?!

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 12.08.2011, 15:14
Benutzerbild von Kleines Waldkind
Kleines Waldkind Kleines Waldkind ist offline
Kobold
 
Registriert seit: 07.2011
Beiträge: 22
Eine zweite meinung?!

Also ich habe den anfang meiner Geschichte fertig aber irgendwie möchte ich eure meinung hören ob ihr, wenn ihr sowas lest, weiterlesen wollt.
(Wenn rechtschreibfehler drin sind tut mir das leid )


Es war schon spät in der Nacht als ich plötzlich ein geräusch von unten hörte.
<Was war das?>, fragte ich mich und ging nach unten.
Auf den letzten stufen der treppe blieb ich stehen und duckte mich als ich
,auf der anderen seite unseres kleinen Wohnzimmers, eine Schwarze gestallt
endeckte.Sie schien etwas zu suchen.Ich ging noch eine weitere Stufe runter,diese knarrte laut als ich drauftrat.<Mist!>, dachte ich verärgert als die Gestallt hochschreckte und eilig aus der Haustür lief.Ich rannte so schnell ich konnte hinterher, doch als ich vor die Tür trat war die Gestallt schon in der Dunkeheit verschwunden.
´´Verdammt``, fluchte ich leise und ging zurück ins Haus.
Als ich wieder im Wohnzimmer war stand auch schon mein Vater,der anscheinendauch von
den Geräuschen wach geworden war, vor mir. Seinem Wütendem Gesicht
nach zu Urteilen dachte er bestimmt das ich an dem Chaos im Wohnzimmer
schuld war.´´Raven,`` sagte er streng, ´´was ist hier los! Wieso ist das Wohnzimmer verwüstet?
Und was hast du bitte um diese Uhrzeit vor der Tür zu suchen.
Und komm mir jetzt nicht mit einer deiner Billigen ausreden, du weist ja das ich es dir ansehe wenn du lügst.`` Das stimmte, ich bin wohl der schlechteste Lügner den es hier in Rebur gab. Rebur ist eine große Stadt mitten in der Wüste Kerates. ´´Vater glaub mir ich war das nicht. Ich bin selber erst wachgeworden als ich Geräusche von hier unten gehört habe.``, erklärte ich meinem Vater ruhig, und zum Glück glaubte er mir. Nachdem ich ihm noch gesagt hatte was ich gesehen habe gingen wir schnell zum Schreibtisch meines Vaters um zu sehen ob ewtas fehlte, aber in der dunkelheit konnten wir es nicht genau sehen also beschlossen wir wieder schlafen zu gehen und erst morgen weiterzusuchen.<Ich hoffe das diese Gestallt nichts wichtiges mitgenmmen hat>, dachte ich wärend ich mich in mein Bett legte. Da ich heute den ganzen Tag in der Schmiede meines Vaters geholfen hatte, dauerte dann auch nicht mehr lange bis ich einschlief.
Am nächsten Morgen wurde ich früh wach. Als ich runterging sah ich das mein Vater schon dabei war seine Unterlagen durchzugehen und wieder zu sortieren. Ich ging zu ihm und fragte ob ich ihm helfen könne. ´´Ja du kannst die Schubladen, die der Einbrecher aus dem Schrank gerissen hat wie einbauen. und dann gehst du bitte und holst Eier und Milch vom Bauernmarkt.´´ Ich nickte und machte mich an die Arbeit.´´Sag mal Vater, fehlt etwas?`` fragte ich wärend ich den Schreibtisch wieder zusammensetzte. Mein Vater sah sich noch ein paar unterlagen an, dann drehte er sich zu mir und sagte lächelnd:´´ Nein zum Glück nicht, es ist alles noch da. Egal was dieser Einbrecher gesucht hat, es war entweder nicht hier oder du hast ihn früh genug verjagd.`` Ich war sehr beruhigt über diese antwort. Mein Vater war der Königliche Waffenschmied von Rebur, aber er stellte die Waffen nicht nur her er konstruirte auch neue. Und wenn es diesem Einbrecher wirklich gelungen ist einen der Pläne zu stehlen, und sie dann vieleicht zu König Anastaniel, er war der Regent der Stadt Papura mit der Rebur schon seit vielen Jahren verfeinded war, zu bringen würde uns bestimmt vorgewurfen das wir mit König Anastaniel gemeinsame sache machen.
Dann würde man uns sicherlich zu unserer Königin Lyriel bringen, sie hätte dann die wahl ob man uns nur einsperren oder vieleicht sogar Tötet.
Diese dinge schwirrten mir die ganze zeit im Kopf rum, aber vorallem fragte ich mich wie diese Gestallt hier reingekommen war. Ich hatte mir unsere Tür angesehen sie war nicht aufgebrochen wurden, nochnichtmal ein einziger kratzer war daran und unsere Fenster waren auch alle noch heil.
Da ich jetzt mit meiner aufgabe fertig war beschloss ich mich noch im rest des Hauses genau unzusehen irgendwoh musste die Gestallt doch reingekommen sein. Doch ich fand keinerlei einbruchspuren,< Wie ist der den hier blos reingekommen? >.Plötzlich hörte ich schnelle schritte hinter mir, als ich mich umdrehte sprang mir auch schon meine kleine Schwester in die Arme. ´´Guten morgen Lia, na du bist ja schon früh wach.``, sagte ich, sie nickte und lachte mich an.´´Ich will doch mit mein Buder zum Einkaufen gehen, du hast es mir doch versprochen.``< Das habe ich ja vollkommen vergessen>. Ich lies sie runter und sagte ihr das sie sich schonmal fertig machen soll, wieder nickte sie und lief hoch in ihr zimmer. Ich ging wärenddessen zu unserem Vater und sagte ihm bescheid das Lia mich begleiten will. In seinen Mattgrauen ernsten Augen sah ich das er nicht besonders begeistert davon war, ´´Vater ich bin 17 Jahre alt, denkst du nicht das ich alt genug bin um auf eine 4 Jährige aufzupassen?`` ......

......weiter bin ich noch nicht aber ich hoffe das das jetzt genug ist.

Geändert von Kleines Waldkind (12.08.2011 um 17:38 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 12.08.2011, 16:58
Benutzerbild von Tjured
Tjured Tjured ist offline
Devanthars Kind
Hueter des heiligen Grals
 
Registriert seit: 03.2011
Beiträge: 4.061
Hey Waldkind

Ich finde es gerade etwas zu kurz, um ein richtiges Urteil geben zu können...

Allerdings würde ich die Gedanken kursiv schreiben, ausserdem keine Absätze mitten im Satz verwenden. Nicht alle haben die gleiche Breite des Browsers.
Und vorallem etwas mehr auf Gross- und Kleinschreibung achten^^
__________________



Zitat:
Zitat von kyria Beitrag anzeigen
...hat ein Federvieh in der Signatur
Zitat:
Zitat von deggro Beitrag anzeigen
Hat ein Federvieh in der Signatur
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.08.2011, 17:36
Benutzerbild von Kleines Waldkind
Kleines Waldkind Kleines Waldkind ist offline
Kobold
 
Registriert seit: 07.2011
Beiträge: 22
@Tjured: Ich hatte ja schon geschrieben das ich bestimmt einige fehler drin habe, aber das übersehe ich halt manchmal. ^^
Und ich kann noch mehr von der Geschichte reinstellen, nur ich dachte das dass erstmal reichen würde.
Aber wenn dus sagst stimmt das ist wirklich ein bissel wenig. Dann werde ich das mal ändern und das mit den Gedanken habe ich extra erstmal so gemach das wird auch noch geändert.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 13.08.2011, 00:12
Benutzerbild von Dark Umbra
Dark Umbra Dark Umbra ist offline
Drachenherz
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 05.2010
Ort: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 2.289
... Und benutze bitte die richtigen Satzzeichen!

Keine Apostrophe und Betonungszeichen als Gänsefüßchen-Ersatz, sondern die richtigen Gänsefüßchen. Wenn du Shift und die Taste 2 über dem Buchstabenfeld deiner Tastatur drückst, kommt " dabei heraus. Textprogramme setzen das automatisch nach unten, wenn das am Wortbeginn steht.

Bei geschriebenen Texten tauchen jedoch eher die Klammern auf, die du für die Gedanken verwendet hast. Ich erkläre es dir:

Diese Zeichen <> benutzt man anstelle der Gänsefüßchen, bitte nicht beides gemischt! Und <so> schon mal gar nicht. Die Spitzen müssen immer >auf< das Wort zeigen. Als Anführungszeichen für wörtliche Rede nimmt man sie doppelt. Allerdings statt zwei mal dieses Zeichen < zu schreiben, gibt es ein Sonderzeichen. Siehst du den Unterschied? << «
Das zweite ist das Sonderzeichen, dass man für diesen Zweck verwendet.
Einfache < und > benutzt man bei Zitaten in wörtlicher Rede.
Beispiel: »Niemand nennt mich eine >feige Sau<!«
Wenn ein gängiges Schreibprogramm wie MS Word oder Open Office benutzt, kannst du einstellen, dass das doppelte < und das doppelte > automatisch zu den Sonderzeichen werden, wenn du sie eingibst.

Und Zahlen schreibt man aus. Also "sieben Zwerge" statt "7 Zwerge". Ausnahmen gibt es, wenn die Zahlen sind Bestandteile von Namen sind (z.B. C-3PO). Da handelt es sich aber auch eher nur um technische Bezeichnungen.

Nur als kleine Tipps am Rande.

Nun zum Text. Du springst förmlich von einem Ereignis zum nächsten. Anstatt dass du den Vater des Erzählers hektisch alles absuchen lässt, als Raven ihm sagt, es wäre jemand im Haus gewesen, lässt du die beiden einfach schlafen gehen, weil kein Licht dort ist. Offen gesagt, ist das langweilig. Du hättest schon hier sehr viel Spannung aufbauen können. Und da der Vater ja schon zum Schreibtisch geht, um zu kontrollieren, ob noch alles dort ist, wirkt das schon komisch. Und wo Schreibtische sind, ist normalerweise mindestens auch eine Lichtquelle zusätzlich zum Fenster. Kerzen, Gaslaternen, Öllampen (je nach Setting).

Zitat:
Nein zum Glück nicht, es ist alles noch da. Egal was dieser Einbrecher gesucht hat, es war entweder nicht hier oder du hast ihn früh genug verjagd.`` Ich war sehr beruhigt über diese antwort. Mein Vater war der Königliche Waffenschmied von Rebur, aber er stellte die Waffen nicht nur her er konstruirte auch neue. Und wenn es diesem Einbrecher wirklich gelungen ist einen der Pläne zu stehlen...
...Moment. Da hast du wohl den Konjunktiv vergessen. Zuvor bestätigt der Vater, dass alles noch da ist (wieder langweilig übrigens), nun redet der Erzähler davon, als hätte der Einbrecher etwas mitgehen lassen.
Die richtige Formulierung wäre: "Und wenn es diesem Einbrecher wirklich gelungen wäre, einen der Pläne zu stehlen..."

Von Groß- und Kleinschreibung und Kommas fange ich nicht an, das sind mir jetzt wirklich zu viele Fehler. Zwischendurch wechselst du auch zwischen Präsens und Präteritum im Erzähltext.

Auch einen Logikfehler hast du eingebaut. Der Erzähler steht schon auf der untersten Stufe, dann entdeckt er den Einbrecher und tritt noch eine Stufe herunter.

Wie gesagt, fehlt mir ein wenig Spannung und Konflikt. Die Sätze wirken entweder abgehackt oder zu sehr aneinandergreiht, es kommt irgendwie kein flüssiges Lesen zustande.
Auch mit Beschreibungen könntest du weniger geizig sein. Du erwähnst zum Beispiel, dass Rebur eine Stadt mitten in einer Wüste ist. Schön und gut, aber ich glaube, dass hat man nach dem Lesen sofort wieder vergessen. Man will als Leser nicht Fakten auf den Tisch geknallt bekommen, sondern sie schön formuliert präsentiert kriegen. Nur dann bleiben sie auch hängen. Nebenbei: Eine Stadt mitten in der Wüste ist ziemlich unrealistisch.
Du hast ja die Ich-Perspektive gewählt. Dazu gehört nicht nur, dass du "ich" anstatt "er" schreibst, sondern dass du auch in den Erzähler hineinversetzt. Beschreibe, was er sieht, spürt, hört etc.
Nehmen wir mal diese Stelle als Beispiel:
Zitat:
Es war schon spät in der Nacht als ich plötzlich ein geräusch von unten hörte.
<Was war das?>, fragte ich mich und ging nach unten.
Auf den letzten stufen der treppe blieb ich stehen und duckte mich als ich
,auf der anderen seite unseres kleinen Wohnzimmers, eine Schwarze gestallt
endeckte. Sie schien etwas zu suchen.Ich ging noch eine weitere Stufe runter,diese knarrte laut als ich drauftrat.
Du reihst hintereinander, was der Erzähler macht. Aber sonst? Lass mich dir zeigen, wie es aussehen könnte:

Ein Zucken durchfuhr meinen Körper, als ich plötzlich in die Realität zurückgerissen wurde. Mit blinzelnd lag ich da und starrte die Decke meines Zimmers an. Einen Moment dachte ich, mein Unterbewusstsein hätte mir etwas vorgegaukelt, doch dann hörte ich es wieder: dieses Scheppern, Krachen, Geraschel von Papier.
Verwundert setzte sich mich auf und schlug meine Bettdecke beiseite. Die Kälte des Dielenbodens zog von meinen nackten Fußsohlen meine Beine hinauf, als ich aufstand und vorsichtig auf den Flur trat.
Die Geräusche kamen von unten. Ich spürte, wie Panik in mir hochkochte.
War es Vater, der solch einen Radau veranstaltete?
Nicht daran glaubend, schlich ich mich auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Unbewusst griffen meine Finger nach dem Handlauf, vielleicht nur, um sich an etwas zu klammern, das Sicherheit versprach.
Langsam, mit jedem Schritt, kam unser kleines Wohnzimmer am anderen Ende der Treppe zum Vorschein. Mehr und mehr.
Dort war wirklich jemand! Ich duckte mich, damit mich die schwarz gekleidete Gestalt nicht entdeckte. Sie lief hektisch hin und her, durchwühlte die Schränke und Schubladen. Was suchte der Einbrecher?
Behutsam nahm ich die nächste Stufe nach unten, um den Eindringling besser beobachten zu können. Als ich jedoch mein Gewicht ganz darauf verlagerte, knarrte das Holz laut.

Das soll jetzt nur ein Beispiel sein. Aber indem du mehr Beschreibung in den Text bringst, wirkt er gleich viel lebendiger und spannender.

Es ist natürlich nichts, was ich geschrieben habe, böse gemeint.
Liebe grüße, Umbra
__________________
Du schreibst gern? Schau doch mal im Federwelten-Forum vorbei!
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 13.08.2011, 01:21
Benutzerbild von Kleines Waldkind
Kleines Waldkind Kleines Waldkind ist offline
Kobold
 
Registriert seit: 07.2011
Beiträge: 22
@Dark Umbra: Danke für deine vielen guten Tipps und Ratschläge, ich denke auch nicht das du das böse gemeint hast.
Ich fange ja grade auch erst an mit dem schreiben und das ist sozusagen die Rohfassung und ich will es eh noch überarbeiten. Das mit den Satzzeichen habe ich verwechselt, sorry ^^.
Und das ich ein wenig zu hektisch bin im Text ist weil ich manchmal keinen richtigen übergang von Situation zu Situation finde.

Jetzt habe ich aber noch eine frage wäre es okay wenn ich deinen anfang für die Geschichte nehme der gefällt mir nehmlich sehr gut. Aber nur wenns für dich okay ist.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 13.08.2011, 12:37
Benutzerbild von Dark Umbra
Dark Umbra Dark Umbra ist offline
Drachenherz
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 05.2010
Ort: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 2.289
Mmh. Eigentlich geht es ja genau darum, dass du deinen eigenen Schreibstil findest. Mit wachsender Erfahrung ändert und verbessert dieser sich, das kannst du eigentlich nicht von Jetzt auf Gleich erzwingen. Meinen Anfang zu übernehmen, würde dir nicht viel weiterhelfen, finde ich.

Ich persönlich bin der Meinung: Übung macht den Meister - und: Es gibt keinen guten Autor, der nicht gerne liest. Es kann sein, dass ich mich irre. Vermutlich haben manche Leute einfach ein Talent fantastisch zu Schreiben, ohne je ein anderes Buch als ein Schulbuch angefasst zu haben. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das, was man liest, einen prägt. Und bei jemandem, der viel liest, ist auch die Chance größer, dass sich ein Schreibtalent entwickelt. Nichts ist wichtiger als Fantasie. Wie könnte man die besser ankurbeln, als in fremden Welten mit den Protagonisten Abenteuer zu bestehen?
Man mag mir jetzt an einigen Stellen widersprechen, aber ich bin davon überzeugt, dass es so ist. Ich weiß; dass ich selbst noch sehr jung bin; ich weiß, dass mein Schreibstil verbesserungswürdig ist; ich weiß, dass ich Selbst noch nichts veröffentlicht habe. Na und?

Nimm einfach mal eins deiner Lieblingsbücher in die Hand und versuche herauszufinden, was dir am Schreibstil des/der Autors/in besonders gefällt. Versuche nicht, das zu kopieren, das funktioniert sowieso nicht. Lass das einfach auf dich einwirken. Dann schlage das nächste Buch auf...
Lass dir Zeit. Mache ein paar Tage Pause, denke über deine Geschichte nach. Dann suche dir einen ruhigen Platz und schreibe einfach drauf los.

Und radier den Gedanken aus deinem Schädel, es handele sich nur um eine Rohfassung. Gib dir Mühe. Das hilft bestimmt. Überarbeiten wirst du es sowieso, aber das sollte keine Komplettüberholung sein. Jeder Autor würde dir einen Vogel zeigen, wenn du ihm erzählst, dass du erst im Wischi-Waschi-Stil aufschreibst und am Schluss nochmal alles überarbeiten willst. Überarbeiten heißt: Fehler finden, einige Sätze umformulieren, ggf. die Stimmung ausfeilen. Mehr jedoch nicht. Finde ich zumindest.
__________________
Du schreibst gern? Schau doch mal im Federwelten-Forum vorbei!

Geändert von Dark Umbra (13.08.2011 um 12:42 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 25.08.2011, 23:11
Benutzerbild von Nephthys
Nephthys Nephthys ist offline
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 08.2011
Ort: ~
Beiträge: 5.745
Hallo Waldkind,

ich war so frei mir deine Geschichte vorzunehmen.
Um es vorweg zu schicken: ich bin es beruflich gewohnt, bei erwachsenen Leuten korrektur zu lesen. Deshalb bin ich da knallehart und unemotional. Deinem Profil nach bist du noch nicht (ganz) Erwachsen. Ich hoffe dennoch, du verpackst Kritik.
Ich habe sie zudem nicht geschrieben um dich fertig oder nieder zu machen, sondern um dir Denkanstöße zu geben. Damit du dich verbessern kannst.


Es war schon spät in der Nacht als ich plötzlich ein Geräusch von unten hörte.
„Was war das?“, fragte ich mich und ging nach unten.
Auf den letzten Stufen der Treppe blieb ich stehen und duckte mich als ich, auf der anderen Seite unseres kleinen Wohnzimmers, eine schwarze Gestalt eindeckte. Sie schien etwas zu suchen. Ich ging noch eine weitere Stufe runter, diese knarrte laut als ich drauf trat. „Mist!“, dachte ich verärgert als die Gestalt hoch schreckte und eilig aus der Haustür lief. Ich rannte so schnell ich konnte hinterher, doch als ich vor die Tür trat war die Gestalt schon in der Dunkelheit verschwunden.

(Dieser Absatz klingt noch etwas roh. Wenn du einige Details hinzufügst, würde das etwas Leben in die Sache bringen. Was ich mich spontan frage ist, wieso Raven sich mitten in der Nacht aus dem Bett quält. Wenn ich ein Geräusch „von unten“ höre, drehe ich mich für gewöhnlich einfach um und schlafe weiter. Wenn man nicht alleine, mitten im Nirgendwo, wohnt hört man alle Nase lang Geräusche. Ich persönlich habe Meerschweine, die frei laufen dürfen. Die verursachen in einer Tour Krach. Verstehst du? Es kommt auf die Art und Weise des Geräusches an. Die Motivation würde sich enorm steigern, wenn du ein, zwei Sätze darauf ver“schwendest“, welcher Art die Geräusche sind. Was sie ungewöhnlich macht. Um mich weiterhin als Beispiel zu nehmen: wenn kleine Füßchen auf dem Parket kratzen, linse ich eventuell mal müde durch die Augenlider. Das wars. Wenn dagegen meine Kleinen das Schreien anfangen, dann steh ich sofort senkrecht im Bett. Fiele eine Vase um, dürfte es das selbe sein. Geräusche, die ich für gewöhnlich mit „Gefahr“ verbinde, rufen eine ähnliche Reaktion hervor (Sirenen, Hilferufe...).
Mit dem Wort „Gestalt“ hatte ich schon immer Schwierigkeiten. Es suggeriert mir, dass grad kein passenderes Wort zur Hand war. „Schatten“, „Mann“ (oder „Frau“), „Unbekannter“, „Schemen“ würden den gleichen Zweck erfüllen. Zudem wärst du nicht gezwungen immer das gleiche Nomen zu verwenden. Aber diese Anmerkung fällt wohl eher unter „Geschmackssache“.
Wie schon von einem Vorposter bemängelt kann Raven von der letzten Stufe nicht noch eine weitere nach unten gehen.)

„Verdammt“, fluchte ich leise und ging zurück ins Haus.
Als ich wieder im Wohnzimmer war stand auch schon mein Vater, der anscheinend auch von
den Geräuschen wach geworden war, vor mir. Seinem wütendem Gesicht nach zu Urteilen dachte er bestimmt, dass ich an dem Chaos im Wohnzimmer schuld war. „Raven,“ sagte er streng, „was ist hier los! Wieso ist das Wohnzimmer verwüstet? Und was hast du bitte um diese Uhrzeit vor der Tür zu suchen? Und komm mir jetzt nicht mit einer deiner billigen Ausreden, du weist ja das ich es dir ansehe wenn du lügst.“ Das stimmte, ich bin wohl der schlechteste Lügner den es hier in Rebur gab. Rebur ist eine große Stadt mitten in der Wüste Kerates.

(Hier kommen mir zwei, drei Infos zu schnell. Der Vater steht mit einem Mal vor Raven und hält gleich mal eine Predigt. Jut. So Eltern solls geben. Aber es würde reichen, wenn du ihn direkt loslegen lässt. Es ist nicht nötig zu erwähnen, dass Raven glaubt, ihr Vater würde ihr für das Chaos die Schuld geben. Im nächsten Satz macht er nämlich genau das.
Anschließend führst du Rebur und Kerates ein. (Übrigens hübsche Namen, gefallen mir gut). Jetzt frage ich mich (wieder) wo die Motivation liegt, dass Raven denkt, was sie denkt. Wenn ich mich daran zurück erinnere, was ich mir gedacht habe, wenn mir mein Dad ne Strafpredigt gehalten hat, dann lag der Fokus etwas anders. Vor allem, wenn seine Predigt ungerechtfertigt war. Überleg mal selbst: dein Dad macht dich blöd an, weil du angeblich nen Teller zerdeppert hast. Und um dir den Wind aus den Segeln zu nehmen, schnauzt er direkt hinterher, du sollst dir ja nicht einfallen lassen zu lügen. Was denkst du in dem Moment? „Joah, scho Recht. Ich bin ein schlechter Lügner. Keiner in Köln/Kassel/Dortmund/whatever lügt so schlecht wie ich.“ Du musst zugeben, dass das nicht das erste sein wird. Schon eher sowas wie „Hat der Alte se noch alle?“ oder du lamentierst über seine Ungerechtigkeit.
Die eigentliche Einführung von Rebur und Kerates würde ich auf einen anderen (späteren) Zeitpunkt verschieben. Hier hindert er den Lesefluss. Statt mich als Leser über den vorschnellen Vater aufzuregen, bleib ich plötzlich hängen. Das ist etwas schade. Nen „ungestörter“ Streit ist spannend. Da möchte ich nicht mit vollkommen (für den Streit) irrelevanten Informationen versorgt werden.)

„Vater glaub mir ich war das nicht. Ich bin selber erst wach geworden als ich Geräusche von hier unten gehört habe“, erklärte ich meinem Vater ruhig, und zum Glück glaubte er mir.
(Mhm... Raven geht davon aus, dass ihr Vater von den gleichen Geräuschen geweckt wurde, wie sie selbst. Das ist okay und legitim.
Dass sie ruhig bleibt, als sie ihm das sagt ist eine Charakterfrage. Auch okay.
Dass er ihr auf Anhieb glaubt... tjoa... damit habe ich ein Problem. Keine fünf Sätze vorher hat er ihr was von „ billigen Ausreden“ um die Ohren gehauen. Wenn jemand so was sagt, ist er ganz sicher keinen Argumenten gegenüber aufgeschlossen. Ganz im Gegenteil: wenn ich einem Streitpartner „billige Ausreden“ unterstellte, glaube ich ihm von Anfang an nicht. Ganz egal, was er mir sagen will. Wieso? Wahrscheinlich habe ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dem Streitpartner gemacht. Wenn ich „billige Ausreden“ in den Raum stelle will ich auch gar nicht überzeugt werden. Dann will ich streiten. Basta! ^^
Um es auf den Punkt zu bringen: die von dir geschriebenen drei Sätze sind zu kurz. Da gehört noch etwas Schmackes rein. Wenn du Wert auf den Streit legst, dann schmücke hier etwas aus. Wenn der Streit an und für sich eher unwichtig für dich ist, dann mach den Vater „weicher“ und „nachgiebiger“. Das sollte leicht sein.
Meist sind Väter ja ohnehin schnell von ihren Töchtern um den Finger zu wickeln (Ja, ich weiß Raven ist ein Junge – meine Anmerkung dazu findest du weiter unten.).)

Nachdem ich ihm noch gesagt hatte was ich gesehen habe gingen wir schnell zum Schreibtisch meines Vaters um zu sehen ob etwas fehlte, aber in der Dunkelheit konnten wir es nicht genau sehen also beschlossen wir wieder schlafen zu gehen und erst morgen weiter zu suchen. „Ich hoffe das diese Gestalt nichts wichtiges mitgenommen hat“, dachte ich während ich mich in mein Bett legte. Da ich heute den ganzen Tag in der Schmiede meines Vaters geholfen hatte, dauerte dann auch nicht mehr lange bis ich einschlief.
(Soweit okay. Bis auf das mit der Gestalt. Aber darüber habe ich mich weiter oben schon ausgelassen.
Dann frage ich mich natürlich noch, ob Raven nicht nervös und aufgewühlt ist. Mich persönlich würde das schon irre machen, wenn da plötzlich ein Fremder in der Wohnung steht. Ich stände zu sehr unter Strom um zu pennen. Allerdings kann das natürlich ebenfalls ein Hinweis auf den Charakter von Raven sein (entwickelt sich irgendwie in Richtung „coole Sau“ ^^).
Das mit der Schmiede ist ein hübsches Detail, das an dieser Stelle auch schön passt. Außerdem verrät es, dass Raven kein „Prinzesschen“ ist.
Was mich zu einer Anmerkung von dir in einem Folgeposting bringt: ja, ich halte Raven für ein Mädchen. Aber ich kann dir nicht sagen, woran das liegt. Ehrlich nicht. Rein objektiv betrachtet gibt es keinen Hinweis auf das Geschlecht. Trotzdem glaube ich Raven ist eine „sie“.)

Am nächsten Morgen wurde ich früh wach. Als ich runter ging sah ich das mein Vater schon dabei war seine Unterlagen durch zu gehen und wieder zu sortieren. Ich ging zu ihm und fragte ob ich ihm helfen könne. „Ja du kannst die Schubladen, die der Einbrecher aus dem Schrank gerissen hat wieder einbauen. Und dann gehst du bitte und holst Eier und Milch vom Bauernmarkt.“ Ich nickte und machte mich an die Arbeit. „Sag mal Vater, fehlt etwas?“ fragte ich während ich den Schreibtisch wieder zusammensetzte. Mein Vater sah sich noch ein paar Unterlagen an, dann drehte er sich zu mir und sagte lächelnd: „Nein zum Glück nicht, es ist alles noch da. Egal was dieser Einbrecher gesucht hat, es war entweder nicht hier oder du hast ihn früh genug verjagt.“
(Geht klar soweit. Es könnte aber durchaus etwas ausgeschmückter sein. Beschreib doch ruhig mal das Chaos. Ist etwas zerbrochen? Du sprichst von Unterlagen. Sind sie durcheinander? Gar zerrissen? Wie geht es Raven dabei, das Arbeitszimmer des Vaters „entweiht“ zu sehen? Immerhin ist jemand Fremdes eingebrochen. Löst das keine Gefühle aus? Ich wäre verunsichert. Oder stinksauer. Hätte Mitgefühl mit meinem Vater. Würde mich fragen, wie es ihm damit geht.)

Ich war sehr beruhigt über diese Antwort. Mein Vater war der Königliche Waffenschmied von Rebur, aber er stellte die Waffen nicht nur her er konstruierte auch neue. Und wenn es diesem Einbrecher wirklich gelungen ist einen der Pläne zu stehlen, und sie dann vielleicht zu König Anastaniel, er war der Regent der Stadt Papura mit der Rebur schon seit vielen Jahren verfeindet war, zu bringen würde uns bestimmt vorgeworfen das wir mit König Anastaniel gemeinsame Sache machen. Dann würde man uns sicherlich zu unserer Königin Lyriel bringen, sie hätte dann die Wahl ob man uns nur einsperren würde oder vielleicht sogar töten.
(Woah! Information-over-kill!!!
Und das auch noch mit einem elend langem Satz. Vielleicht wäre es besser, die Infos Häppchenweise zu servieren? Möglicherweise in einem Gespräch mit dem Vater?
Denkbar wäre es auch, diese Infos hier heraus zu nehmen und Raven später mit der Mutter oder einem Freund zu besprechen zu lassen, was ein Diebstahl für den Vater bedeuten würde? Das schöne an Gesprächen ist, dass die Protagonisten auch mal über das Ziel hinausschießen dürfen. Und – gerade für eine Ich-Perspektive wichtig – auch andere Standpunkte und Sichtweisen eingebracht werden können. In solchen Gesprächen bieten sich eine Unmenge an Möglichkeiten. (Nicht umsonst haben viele Protagonisten „Anhängsel“ in den Geschichten. Kumpel/Freunde/Partner liefern dem Autor die Möglichkeit dem Leser auch andere Sichtweisen der Geschichte zu erzählen.)
Beispielsweise hat Raven aus den von dir genannten Gründen Angst und „spielt“ mit seinem Kumpel „was-wäre-wenn“.
„Was passiert, wenn doch Unterlagen fehlen?“
„Was, wenn mein Vater mich angelogen hat?
„Was, wenn mein Vater ins Gefängnis muss?“
„Wie soll ich die Familie ernähren?“
„Wir alle würden in Ungnade fallen!“
„Unsere Lebensgrundlage wird verloren gehen.“
„Wer versorgt unsere arme, gebrechliche Mutter?“ (sofern es sie gibt)
„Mutter wäre gezwungen sich dem nächstbesten an den Hals zu werfen.“ (siehe oben)
usw. usw.
Was, wenn Raven mit einem Kumpel über seine Sorgen spricht und genau solche Sätze in den Mund nimmt? Und was passiert, wenn ihn der Kumpel erstmal auslacht, weil er ganz anderes Hintergrundwissen hat als Raven?
Du könntest also theoretisch aus einem Satz einen ganzen Absatz oder gar ein ganzes Kapitel machen.)

Diese Dinge schwirrten mir die ganze zeit im Kopf herum, aber vor allem fragte ich mich wie diese Gestalt hier rein gekommen war. Ich hatte mir unsere Tür angesehen sie war nicht aufgebrochen wurden, noch nicht mal ein einziger Kratzer war daran und unsere Fenster waren auch alle noch heil.
Da ich jetzt mit meiner Aufgabe fertig war beschloss ich mich noch im Rest des Hauses genau umzusehen irgendwo musste die Gestalt doch rein gekommen sein. Doch ich fand keinerlei Einbruchspuren. „Wie ist der den hier bloß rein gekommen?“

(Der Zeitpunkt ist mMn falsch.
Erst denkt Raven an das Damoklesschwert des möglichen Verrates – dann wischt er das zur Seite und denkt über Einbruchspuren nach. Mir persönlich schwirrten Fragezeichen um den Kopf, als ich plötzlich mit den Einbruchsspuren konfrontiert war. Erst redest du über eine drohende Gefahr, die die ganze Familie zerstören wird und dann schaltest du vier Gänge zurück.
Ich würde den anderen Weg gehen. Während Raven den Schreibtisch zusammen baut, kann er darüber nachdenken, wo sich Spuren des Einbruchs finden. Das ist nahe liegend. Daraus resultierend kann er sich wunderbar in eine Paranoia steigern. Das nimmt den Leser mit.)

Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir, als ich mich umdrehte sprang mir auch schon meine kleine Schwester in die Arme. „Guten morgen Lia, na du bist ja schon früh wach.“, sagte ich, sie nickte und lachte mich an. „Ich will doch mit mein Bruder zum Einkaufen gehen, du hast es mir doch versprochen.“ Das hatte ich ja vollkommen vergessen. Ich lies sie runter und sagte ihr das sie sich schon mal fertig machen soll. Wieder nickte sie und lief hoch in ihr zimmer
(Sätze, die mit „Plötzlich“ anfangen vermitteln den Eindruck von Geschwindigkeit und Hektik. Sie wirken besser, wenn sie kurz sind. Mach statt dem Komma lieber einen Punkt.
Dieser Absatz vermittelt mir das erste Mal, das Raven ein Junge ist. Weil Lia das behauptet. Naja. Sie behauptet, mit ihrem Bruder einkaufen gehen zu wollen. Aber dass sie Raven meint, ist mMn nicht zwingendermaßen sicher. Es könnte auch ein anderes Geschwister gemeint sein.
... Nimm es mir nicht übel Waldkind, aber Raven bleibt in meinen Augen ein Mädchen :-(

Ich ging währenddessen zu unserem Vater und sagte ihm Bescheid das Lia mich begleiten will. In seinen matt grauen ernsten Augen sah ich das er nicht besonders begeistert davon war, „Vater ich bin 17 Jahre alt, denkst du nicht das ich alt genug bin um auf eine 4 Jährige aufzupassen?“ ...
(Hier präsentierst du noch eine Zusatzinformation, die bisher fehlte. Raven ist 17.
In „unserer westlichen, modernen Welt“ ist das noch nen halbes Kind. Vor tausend Jahren hätte Raven schon Kinder gezeugt und wäre in der midlifecrisis. Er würde noch mal knapp 20 Jahre leben.
Aber was bedeutet es in der von dir erdachten Welt? Sind 17 noch kindlich oder schon erwachsen? Was bedeutet diese Entscheidung (rückwirkend) auf das Verhalten Ravens?)

...weiter bin ich noch nicht aber ich hoffe das das jetzt genug ist.
(Waldkind, es tut mir leid. Aber auf mich macht die Geschichte einen durch und durch unfertigen Eindruck. So als hättest du sie in einigen Stunden herunter geschrieben aber nicht die Geduld aufgebracht, sie noch mal (korrektur zu)lesen ehe du sie gepostet hast.
Falls du Probleme mit der Orthographie hast, versuch doch mal die Rechtschreibfunktion von Word und co. zu benutzen. Die sind super!
Ansonsten kann es helfen, wenn du dir nen Spickzettel schreibst auf dem wichtige Punkte abgeklärt sind, ehe du drauflos tippst:
* Was will ich in der Geschichte erzählen?
* Was brauche ich dazu? (Charaktere, Orte, Ereignisse?)
* Was sind die wichtigsten Eigenschaften des (Haupt)charakters?
* ...
* ...)


Es grüßt dich

Nephthys
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 31.08.2011, 16:10
Benutzerbild von Abenteurer
Abenteurer Abenteurer ist offline
Anderwelthüter
Waldelfe
 
Registriert seit: 08.2011
Beiträge: 38
Wow Nephthys, ich bin wirklich beeindruckt von Deinem Kritiktalent und den Gedanken, die Du Dir gemacht hast. Ich will zunächst mal betonen, dass ich Deine Mühe und den Nährwert Deiner Kritiken durchweg in positivem Sinne erstaunlich finde!

Ich möchte jedoch - ohne mich auch nur näherungsweise in die gleiche fundierte Höhe der Textkritk begeben zu können - darauf hinweisen, dass ich stellenweise als gewöhnlicher Freizeitleser anderer Ansicht bin, als Du hier mit Deiner Kritik dargestellt hast. Es mag daher hilfreich sein, gegenüber unerfahreneren Autoren, die hier mitlesen, zu betonen, dass eben Geschmäcker verschieden sind und die Wirkung von Texten ebenso. Davon abgesehen stimme ich allerdings den allermeisten der von Dir und Dark Umbra angesprochenen Kritikpunkten zu.

Meinem persönlichen Geschmack nach würde ich im Hinblick auf die logische Stringenz weit weniger fordern. Aus meiner Erfahrung heraus als Naturwissenschaftler sind zum Einen menschliche Unterhaltungen und Handlungen oft relativ unlogisch (auch die bedeutender Personen unserer Geschichte - ich kenne mehrere mit Geschichte befasste Bekannte, die meine Ansicht teilen, dass die scheinbare Logik, die in geschichtstragenden Entscheidungen gesehen wird, oft später durch Geschichtschreiber hineininterpretiert wurde und in Wirklichkeit ungezügelte Emotionen allzeit eine bedeutende Rolle spielten) und ich bin nicht der Meinung, dass man sie in einem Text unbedingt extrem stringent darstellen müsste.
Zweitens gibt es oft auch alternative Erklärungen fur einen Sachverhalt, die ebenfalls logisch sein können (aber vielleicht nicht sofort auf der Hand liegen).

Insbesondere die Sache mit Ravens Vater, der ihm zunächst "billige Ausreden" vorwirft und ihm später sofort glaubt, erschien mir beim Lesen nicht unglaubwürdig. Er war eben durch das nächtliche Aufwachen gestresst - dann noch das verwüstete Wohnzimmer - und hat Raven das in der ersten Wut, vielleicht eher gedankenlos an den Kopf geworfen. Auch Ravens Reaktion, dass ihm in der vorliegenden Situation der Gedanke kommt, er sei ein schlechter Lügner, hat mich weniger gestört. Die Stelle sagt mir damit: Raven ist von der Wut seines Vaters nicht sonderlich getroffen, formt aber auf die Kritik hin introspektive Impulse. Danach antwortet Raven ja "ruhig", wie der Text dann tatsächlich auch aussagt.
Und es mag ja durchaus auch Vorfälle gegeben haben, wo Raven seinen Vater leicht durchschaubar belogen hatte - gerade dann wird sein Vater ihm nun schnell Glauben schenken, wenn Raven in dieser Nacht eben die Wahrheit sagt.
Abgesehen davon gefällt mir die Formulierung "ich bin wohl der schlechteste Lügner den es hier in Rebur gab. Rebur ist eine große Stadt mitten in der Wüste Kerates" nicht 100%ig (wie recht viele Stellen im Text), aber eher von den Nuancen her: Z.B. "bin" bei sonstiger Verwendung des Praeteritums, "hier" würde ich weglassen und aus den zwei Sätzen lieber einen machen. Dann würde es vom literarischen Charakter her mehr ein schneller Gedankenblitz der Hauptperson in den der Erzahler noch ein paar Infos reinschmuggelt.

Aber wie gesagt - Vieles ist auch Geschmacksfrage. Meine Toleranz gegenüber auf den ersten Blick scheinbarer Unlogik mag durchaus höher sein als die der Mehrzahl der Leser - etwas was ich schlecht beurteilen kann ;)

Grüße,

der Abenteurer

Geändert von Abenteurer (31.08.2011 um 16:14 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 09.09.2011, 00:17
Benutzerbild von Nephthys
Nephthys Nephthys ist offline
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 08.2011
Ort: ~
Beiträge: 5.745
Hallo Abenteurer,

zunächst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich erst jetzt auf deinen Post reagiere. Ich bin noch nicht so ganz konform mit Threadprinzip der Fantasyforen, so dass ich mich eigentlich immer über die Funktion „neue Beiträge“ über Postings informiere. Dabei ist mir offensichtlich leider einiges durch die Lappen gegangen.

Zitat:
Zitat von Abenteurer Beitrag anzeigen
Wow Nephthys, ich bin wirklich beeindruckt von Deinem Kritiktalent und den Gedanken, die Du Dir gemacht hast. Ich will zunächst mal betonen, dass ich Deine Mühe und den Nährwert Deiner Kritiken durchweg in positivem Sinne erstaunlich finde!
Vielen lieben Dank. Das ist ein großes Lob.

Zitat:
Zitat von Abenteurer
Ich möchte jedoch - ohne mich auch nur näherungsweise in die gleiche fundierte Höhe der Textkritk begeben zu können - darauf hinweisen, dass ich stellenweise als gewöhnlicher Freizeitleser anderer Ansicht bin, als Du hier mit Deiner Kritik dargestellt hast. Es mag daher hilfreich sein, gegenüber unerfahreneren Autoren, die hier mitlesen, zu betonen, dass eben Geschmäcker verschieden sind und die Wirkung von Texten ebenso. Davon abgesehen stimme ich allerdings den allermeisten der von Dir und Dark Umbra angesprochenen Kritikpunkten zu.
Da bin ich mit dir voll und ganz einer Meinung.
Die von mir verfassten Kritiken sind selbstverständlich nur als Hinweise aus meiner Sicht zu sehen und daher zweifelsohne durch meinen eigenen Geschmack eingefärbt.
(Ich gehe davon aus, dass das für die Kritik von anderen Postern ebenfalls gilt – möchte mich aber nicht so weit aus dem Fenster lehnen, dass ich für alle spreche.)

Zitat:
Zitat von Abenteurer
Meinem persönlichen Geschmack nach würde ich im Hinblick auf die logische Stringenz weit weniger fordern. Aus meiner Erfahrung heraus als Naturwissenschaftler sind zum Einen menschliche Unterhaltungen und Handlungen oft relativ unlogisch (auch die bedeutender Personen unserer Geschichte - ich kenne mehrere mit Geschichte befasste Bekannte, die meine Ansicht teilen, dass die scheinbare Logik, die in geschichtstragenden Entscheidungen gesehen wird, oft später durch Geschichtschreiber hineininterpretiert wurde und in Wirklichkeit ungezügelte Emotionen allzeit eine bedeutende Rolle spielten) und ich bin nicht der Meinung, dass man sie in einem Text unbedingt extrem stringent darstellen müsste.
Zweitens gibt es oft auch alternative Erklärungen fur einen Sachverhalt, die ebenfalls logisch sein können (aber vielleicht nicht sofort auf der Hand liegen).

Insbesondere die Sache mit Ravens Vater, der ihm zunächst "billige Ausreden" vorwirft und ihm später sofort glaubt, erschien mir beim Lesen nicht unglaubwürdig. Er war eben durch das nächtliche Aufwachen gestresst - dann noch das verwüstete Wohnzimmer - und hat Raven das in der ersten Wut, vielleicht eher gedankenlos an den Kopf geworfen. Auch Ravens Reaktion, dass ihm in der vorliegenden Situation der Gedanke kommt, er sei ein schlechter Lügner, hat mich weniger gestört. Die Stelle sagt mir damit: Raven ist von der Wut seines Vaters nicht sonderlich getroffen, formt aber auf die Kritik hin introspektive Impulse. Danach antwortet Raven ja "ruhig", wie der Text dann tatsächlich auch aussagt.
Und es mag ja durchaus auch Vorfälle gegeben haben, wo Raven seinen Vater leicht durchschaubar belogen hatte - gerade dann wird sein Vater ihm nun schnell Glauben schenken, wenn Raven in dieser Nacht eben die Wahrheit sagt.
Ich finde es wichtig hierbei zwei Dinge zu unterscheiden:
Es ist etwas gänzlich anderes, wenn ich ein Buch lese / einen Film sehe, um mich unterhalten zu lassen. Dabei versuche ich mein logisches Denken zurück zu fahren (auch wenn ich wohl trotzdem zu den schrecklichen Spielverderbern gehöre, die dann und wann im Kino ein „das geht ü-ber-haupt nicht“ nicht unterdrücken können.) In der Regel jedoch fallen mir wenn ich im „Unterhaltungsmodus“ stecke logische Stolperer nicht weiter auf. Das ist wahrscheinlich in etwa mit dem zu vergleichen, was du als „Freizeitleser“ meinst? (Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch damit liege.)

Wenn es allerdings darum geht, eine Kritik zu schreiben, dann bin ich schon allein zeitlich gezwungen mich länger und intensiver mit dem Text auseinander zu setzen. Der Streit zwischen Raven und seinem Vater ist mir auch erst während des zweiten Lesens aufgestoßen. Und ich wiederhole mich gern: es ist eine Geschmackssache. Und es ist auch eine Frage, wie sehr man selbst „geeicht“ ist Gespräche zu führen. Ich wurde seit 1997 bis vor einem Jahr zu einem Zoologen ausgebildet. Es hat mich also ein drittel meines Lebens geprägt. Mein Umgang mit Menschen ist daraus resultierend sicherlich ein anderer geworden, als er es noch mit siebzehn (Ravens Alter) war.
Und wenn mich jemand um eine Korrekturlesung bittet, springe ich daher automatisch in den „Logik“-Modus zurück – ganz einfach weil es sich beim korrigieren studentischer Arbeiten bewährt hatte. Ich kann halt nicht aus meiner Haut ^^

Natürlich sind menschliche Handlungen nicht überwiegend vom logischen Verhalten geprägt. Das weiß ich ^^
Wenn ich in Streitstimmung bin, werfe ich wie jeder andere Mensch die Argumente über Bord und werde vorwiegend emotional, kratzbürstig und unfair.
Das ist möglicherweise der Grund, wieso ich den Streit mit Ravens Vater nicht nachvollziehen kann: er scheint in Streitstimmung zu sein und gibt dann sofort (innerhalb von ein, zwei Sätzen) nach. Das geht nicht mit dem konform, was ich gewohnt bin: entweder meine Gesprächspartner argumentieren logisch, oder sie stürzen sich in Emotionen. Im letzteren Fall regen sie sich aber nicht so schnell wieder ab. Aber: wie schon mehrfach gesagt: meine Kritik dazu hängt sehr von dem ab, was durch meine Umwelt geprägt wurde.


Um diese lange Antwort zusammenzufassen:
Die Kritikpunkte, die ich angeführt habe, sind schließlich nur als Leitfaden gedacht. In wie weit sie von Waldkind umgesetzt werden ist natürlich eine andere Frage. Wenn sie meine Anmerkungen als übertrieben empfindet, ist das für mich nachvollziehbar. :-)

Genauso sehr haben deine Einwände der „strengen“ Kritik gegenüber ihre Berechtigung und ich begrüße es sehr, dass du sie angesprochen hast.


Es grüßt dich

Nephthys

Geändert von Nephthys (09.09.2011 um 00:20 Uhr) Grund: Edith fügt Wort ein...
Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
You may not post new threads
You may not post replies
You may not post attachments
You may not edit your posts

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:38 Uhr.

 
Grafik
Powered by vBulletin® Version 3.8.10 Beta 1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright by Fantasy-Foren.de 2005-2017 | Fussball Forum


Grafik